ActiveOffice: Schaukeln während der Teamsitzung

„Ich geh mal eben an die Ringe!“ – Wir befinden uns nicht auf einem Spielplatz, sondern in einem Büro: Im sogenannten ActiveOffice® besteht der Büroalltag nicht aus starrem Sitzen sondern aus Bewegung. Damit wird nachweislich gesundheitlichen Schäden vorgebeugt – und gleichzeitig Konzentration und Leistung gesteigert.

Wir verbringen 80% bis 85% unserer Zeit im Büro sitzend. Das ist gefährlich, denn langes Sitzen macht krank. Schon nach einer Stunde Sitzen nehmen die Gefäßfunktionen um bis zu 50% ab. Dies kann langfristig zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen, ganz abgesehen von Rückenschmerzen oder anderen Leiden des Muskel-Skelett-Systems, die durch langes Sitzen begünstigt werden können. Forscher der Indiana University fanden heraus, dass bereits Spaziergänge von fünf Minuten das Krankheitsrisiko erheblich senken können. Geht man pro Stunde fünf Minuten lang in normalem Tempo, bleiben die Gefäßfunktionen auf dem ursprünglichen Niveau.


Bewegung fast nebenbei

Noch besser ist es, wenn Bewegungsangebote in bestehende Büroabläufe integriert werden. Damit gelingt ein physischer und psychischer Spannungsausgleich – ohne räumlichen und zeitlichen Mehraufwand. Genau das ist die Idee des ActiveOffice: Die effektive Integration von Mikro-Impulsen in den Büroalltag.

Ein aktuelles Beispiel zeigt, wie dies aussehen kann: Interface, Hersteller von textilen modularen Bodenbelägen, realisiert seine neuen Büroräume in Krefeld nach den Prinzipien des ActiveOffice. Um die physische – und damit auch die psychische Dynamik – hoch zu halten, haben die Interface-Mitarbeiter keinen festen Arbeitsplatz. Anstatt dessen gibt es vielfältige Arbeitsmöglichkeiten, die je nach Bedarf für konzentriertes Arbeiten oder lebendige Teamarbeit genutzt werden können. Um starres Dauersitzen zu vermeiden, gibt es direkt an den Steh- und Sitzarbeitsplätzen weder Ablagen noch Papierkörbe – wer Unterlagen benötigt, muss aufstehen. Spezielle Büromöbel erlauben und fordern aktives Sitzen von ihren Nutzern. Durch beste ergonomische Eigenschaften und Höhenverstellbarkeit können die Möbel flexibel genutzt werden. Weitere Elemente wie Ringe, eine Sprossenwand und Schlagpolster animieren dazu, Mikroimpulse im Körper zu setzen.

Überzeugende Effekte

Dass das Konzept funktioniert, zeigen nachgewiesene Ergebnisse: Das Bewegungsniveau kann um 35% gesteigert werden, die Schrittzahl um 60% und das Aktivitätsniveau um 20%. Anstelle von Bewegungsarmut, Monotonie und Motivationsverlust treten so Dynamik, Abwechslung und Spaß an der Arbeit. Und der Aufenthalt im Büro wird gleichermaßen zu einer stimulierenden Aktivität.

Share on FacebookTweet about this on TwitterShare on LinkedInEmail this to someone

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Ähnliche Artikel

Bureo – Ein nachhaltiges Skateboard

Mai 21, 2016

Das ausgefallene Design eines Minnow – Skateboards von Bureo – die Imitation von Schuppen und einem Fischschwanz – täuscht fast über seine ernste Mission hinweg. Den Kern jedes Minnows bilden ca. 2,8 Quadratmeter recycelte Fischernetze. Diese hätten ansonsten möglicherweise zu den vielen Tonnen Plastikmüll gehört, die unsere Meere verschmutzen. Gegründet wurde Bureo von Kevin Ahearn, Ben Kneppers und…

Nachahmung, Adaption, Abstraktion

September 5, 2016

Biophilic Design ist ein vielschichtiger Begriff, der auf dem Bedürfnis des Menschen basiert, mit der Natur in Einklang zu sein. Bei aller Komplexität – die Umsetzung einzelner Elemente kann so einfach wie wirkungsvoll sein. So liefert die Natur eine Vielzahl an Formen, Mustern, Strukturen, die wahrhaftig als Echtmaterial, als Abbildung, als Abstraktion oder auch nur…