Hamburg mag nicht als erstes in den Sinn kommen, wenn es um Wirkungsstätten der Bauhäusler geht, aber die Hafenstadt war Heimat und Arbeitsstätte zahlreicher Bauhäusler und Bauhaus-Schüler. Davon zeugt die Ausstellung „bauhaus in Hamburg. Künstler, Werke, Spuren“, die vom 10. Mai bis 30. Juni in der Freien Akademie der Künste präsentiert wird.
Kuratiert von Hans Bunge und Rüdiger Joppien spürt sie im ersten Teil der frühen Rezeption der Bauhausideen und -pädagogik zwischen den Jahren 1919 und 1933 nach. Der Fokus richtet sich dabei auf die beiden Künstler Hedwig Arnheim-Dülberg-Slutzky und Naum Slutzky, den damaligen Direktor der Hamburger Landeskunstschule Max Sauerlandt sowie die beiden Lehrenden Alfred Ehrhardt und Fritz Schleifer. Letztere hielten bis zu ihrer Entlassung im Zuge der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 an der Landeskunstschule den Grundlehreunterricht ab.
Der zweite Teil stellt die Zeit nach 1945 in den Mittelpunkt: Bis 1976 waren an der Hamburger Hochschule für bildende Künste so viele Bauhaus-Schüler als Lehrer tätig wie sonst an keiner anderen deutschen Kunstschule. Zu diesen gehörten in unterschiedlichen Jahren nicht nur Gerhard Marcks, Otto Lindig oder Fritz Schleifer, sondern auch Gustav Hassenpflug als Direktor von 1950 bis 1956, Kurt Kranz, Max Bill und viele weitere. Sie alle prägten die Hochschule und künftige Künstlergenerationen mit ihren Werken und Aktivitäten. Unter ihrer Federführung beteiligte sich die Kunstschule an mehreren überregionalen Ausstellungen, wie zum Beispiel an der internationalen Gartenbau-Ausstellung in „Planten un Blomen“ (1953).
Die Ausstellung mit zugehörigem Katalog wurde in Kooperation mit der Hamburgischen Architektenkammer realisiert. Mehr zur Veranstaltung, die zum Programm des Hamburger Architektur Sommers 2019 gehört, erfahren Sie hier.
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