Das Bauhaus als Schule wollte neue Gestalter und Gestalterinnen ausbilden. Das Projekt SPINNING TRIANGLES nimmt die Gründung der Schule zum Anlass, sich mit neuen Formen des Lernens zu beschäftigen und bisher gelehrte Gestaltungspraktiken zu hinterfragen. „Wir erkennen das Bauhaus nicht nur als Lösung, sondern auch als Problem und werden einen Schulprototypen erarbeiten, der durchaus zur „Un-schule“ werden kann, und durch das Durcheinanderwirbeln von vier Orten entsteht: Dessau, Kinshasa, Berlin und Hongkong“, heißt es in der Projektbeschreibung.
Dabei soll eine Schule für Gestaltung entstehen, die sich nicht ausschließlich im geopolitischen Westen entwickelt. Denn SPINNING TRIANGLES von SAVVY Contemporary, Kollektiv, Kunstraum und Diskussions-Plattform in Berlin, will die inhärenten, neokolonialen Machtstrukturen in Gestaltungspraxis, -theorie und -lehre herausfordern und ihnen entgegenwirken.
Der Bauhaus-Bus als Diskussionsort
Sichtbarstes Element von SPINNING TRIANGLES, kuratiert von Elsa Westreicher, ist der „Wohnmaschine“ genannte Bauhaus-Bus. Der von Van Bo Le-Mentzel gestaltete Wohnwagen, ein sogenanntes TinyHouse, wurde dem Werkstattflügel des Bauhaus-Schulgebäudes in Dessau nachempfunden. Hinter der ikonischen Fassade komplett mit Bauhaus-Schriftzug verbirgt sich eine 15 Quadratmeter große Wohnung mit Inneneinrichtung, Ausstellungsfläche und kleiner Bibliothek. Im Bauhaus-Bus leben unterschiedliche Projektbeteiligte und diskutieren mit Gästen und Gastdozenten bei Ausstellungen, Symposien und Workshops das Erbe der Moderne und eine gemeinsame Zukunft.
Zurück nach Berlin und auf nach Hongkong
Die ersten beiden großen Stationen hat die Wohnmaschine bereits absolviert. Von Dessau ging es nach Berlin zum Eröffnungsfestival im Januar und von da aus in die Demokratische Republik Kongo im April. Im Juli kommt der Bauhaus-Bus zurück nach Berlin, wo er vom 22.07. bis 18.08. Station macht, bis er im Oktober zur letzten Runde in Hongkong aufbricht. Auch dort werden für SPINNING TRIANGLES erneut Praktiken und veraltete Narrative diskutiert, auf der Suche nach neuen Formen des Lernens und des Verlernens, die ein globales Zusammenleben ermöglichen.
Einen Überblick über alle bisher verfügbaren Stories erhalten Sie unter www.interface.com/100stories.