Typografiedesign: „Neue“ Bauhaus-Schriften

Das Bauhaus setzte entscheidende Impulse für die typografische Formgebung, es entstanden Werbe- und Informationsschriften in einem unverwechselbaren, neusachlichen Layout. Damit war das Bauhaus weltweit die erste Institution, die ihre Werbe- und Informationsmaterialien nach den Prinzipien der Neuen Typographie designte. László Moholy-Nagy, federführend für das Grafikdesign am Bauhaus, formulierte 1923 einen programmatischen Katalogbeitrag über „Die neue Typographie“. In der Folge entstand eine große Bandbreite an Drucksachen, die eine eigens dafür initiierte „Reklameabteilung“ von 19 Studierenden beschäftigte.

100 Jahre nach Gründung des Bauhaus haben nun der Software-Gigant Adobe und das Typografie-Idol Erik Spiekermann in den Bauhaus-Archiven nach unvollendeten „Bauhaus-Schriften“ geforscht. Und siehe da: Gemeinsam haben sie die meisterhaften Schriften von damals reanimiert. Ausgangspunkt für die besonderen Fonts sind per Hand geschriebene Fragmente, Typografieskizzen und auch Plakate aus den 14 Jahren Bauhaus-Betrieb. Fünf neue Schriftsätze wurden unter der Leitung von Erik Spiekermann von fünf Studenten für Typografiedesign digital komplettiert und rekonstruiert. Und das Beste daran? Die neuen Bauhaus-Schriften kann man kostenlos bei Adobe downloaden. So lassen sich im Jubiläumsjahr ganz stilgerecht Briefe in Bauhaus-Schriften verfassen.

die neue linie, Heft 1, September 1929 (Umschlagzeichnung von László Moholy-Nagy) © gemeinfrei

Universal-Schrift von Herbert Bayer ohne Unterscheidung von Groß- und Kleinbuchstaben © gemeinfrei

László Moholy-Nagy: Linoleumschnitt für den Umschlag der Kunstzeitschrift „Der Sturm“, Januar 1923 © gemeinfrei

Einen Überblick über alle bisher verfügbaren Stories erhalten Sie unter www.interface.com/100stories.

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