„Bauhaus und Textilindustrie“: Wie wohnte das Wirtschaftsbürgertum?

Bauhaus, Neues Bauen und Krefeld: „Die Bauherren sollen hier nicht als unselbständige Finanziers dessen betrachtet werden, was Architekten gestaltet haben, sondern als eigenständige Akteure. Dies erfolgt vor dem Hintergrund, dass die erfolgreichen Wirtschaftsbürger des hier betrachteten Zeitabschnitts der Weimarer Republik das auszeichnete, was Jürgen Kocka in einem ähnlichen Kontext mit <<Weitblick, Dynamik und Innovationsbereitschaft>> in einem <<wohlgebildeten, vielgereisten und überregional verbundenen Berufsstand benannte>>.“ Die Domizile Haus Lange und Haus Esters, aber auch die Häuser anderer Industriellenfamilien der Zeit veranschaulichen die Vielfalt der Moderne, die zugleich für vielgestaltige Kontroversen sorgte.

Auch in der Architektur sichtbarer Erfolg

Die Villen der erfolgreichen Textilunternehmer waren auch Repräsentanzen: „Die (…) Raumfolge verdeutlicht (…), dass wirtschaftsbürgerliche Wohnsitze nicht (nur) als Orte privater Häuslichkeit und bürgerlicher Behaglichkeit gedacht waren, sondern den Bauherrn, seine Familie und sein Unternehmen auch im Stadtraum repräsentieren sollten und in ihren zentralen, meist erdgeschossigen Wohnräumen als Orte bürgerlicher Geselligkeit dem Austausch mit Kunden und befreundeten Unternehmern sowie mitunter auch als spezifischer Raum des unternehmerischen Handelns dienten.“ Darüber hinaus betätigten sich viele Unternehmer auch als Mäzene und statteten ihre Häuser mit Kunstwerken der Zeit aus. Inwieweit waren diese vielseitigen Bauherren auch Gestalter? Mehr zum Buch, das vom Projekt MIK e.V. angestoßen wurde, finden Sie hier. Entdecken Sie auch Kapitel eins bis fünf in unseren Stories.

Haus Lange, Krefeld Westansicht Foto: Volker Döhne

Außenansicht Haus Esters, Kunstmuseen Krefeld, Foto: Dirk Rose

Einen Überblick über alle bisher verfügbaren Stories erhalten Sie unter www.interface.com/100stories.

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