Es begann mit dem Wunsch nach Veränderung: Unilever suchte ein neues Gebäude in Hamburg. Als die Neue Burg im Nikolai Quartier gefunden war, wurde aus dem Projekt sehr viel mehr als ein simpler Umzug. Es entwickelte sich zu einer gelebten Form von Work 2.0. Zusammen mit Projektleiterin Sarah Dubbert gestalteten rund 60 Mitarbeitende eigenverantwortlich und frei von Hierarchien eine neue Arbeitswelt für sich und ihre Kolleginnen und Kollegen. Naturnah, nachhaltig, modern und abwechslungsreich präsentiert sich das vielfältige Bürokonzept. Orte der Begegnung treffen auf Flex-Desking und geschützte Rückzugsbereiche. Das für die LEED Gold Zertifizierung vorgesehene Gebäude erhielt mit den Interface Teppichfliesen der Kollektion Ice Breaker einen Bodenbelag, der sowohl dem Design- als auch dem Nachhaltigkeitsanspruch von Unilever gerecht wird.
Verantwortung für die Zukunft aller
Rund 700 Mitarbeitende beziehen die Neue Burg. Fertiggestellt wurde das Gebäude im Sommer 2020 und mit einer virtuellen Eröffnungsfeier eingeweiht. Der mehr als einjährige Weg dahin war das Paradebeispiel für einen sichtbaren Kulturwandel im Unternehmen. Es sollten nicht nur viele Mitarbeitende eingebunden werden, sondern sie übernahmen auch die alleinige Verantwortung für ihr jeweiliges Projekt inklusive Budget. Das erforderte sowohl ein intensives Miteinander und Vertrauen in die eigenen Entscheidungen als auch ein Loslassen der Geschäftsleitung. Die Freiwilligen aus ganz unterschiedlichen Unternehmensbereichen arbeiteten ohne Hierarchien in Workstreams von fünf bis zehn Personen zusammen, um ein Arbeitsumfeld zu schaffen, das allen Kolleginnen und Kollegen gefallen sollte. Zusätzlich lernten sie auf dem Weg neue Arbeits- und Entscheidungsweisen kennen, die sich in einer neuen Art der Zusammenarbeit auf Augenhöhe zeigten. Unter anderem setzten sich die Gruppen mit den Themen Raum, Mobilität, Technik, Ernährung und Wellbeing auseinander. Auf dem Weg zur finalen Umsetzung haben sich die modernen Arbeitsweisen im Unternehmen weiterentwickelt und sind in die Gestaltung der neuen Räumlichkeiten eingeflossen. Entstanden ist eine nutzerfokussierte Umgebung, welche die Mitarbeitenden und ihre Bedürfnisse in den Mittelpunkt stellt.
Bei Projektleiterin Sarah Dubbert liefen alle Fäden zusammen. „Es war ein Herantasten an die finalen Entscheidungen. Wir haben alles, was wir erarbeitet haben, als Prototypen betrachtet, die entwickelt, getestet und immer wieder optimiert wurden. Tatsächlich ist für uns auch das fertige Gebäude eine Art Beta Version. So stolz wir auf das Ergebnis sind und so gut es uns gefällt, wollen wir trotzdem nicht auf dem aktuellen Stand stehenbleiben, sondern uns immer weiterentwickeln und verbessern.“
Natürliches Design und Wohnzimmeratmosphäre
Der aktuelle Stand ist ein Konzept, das geprägt ist von biophilem Design. Auf 6.500 qm, die sich über acht individuell gestaltete Etagen verteilen, erzeugen natürliche Materialien, sanfte Farben, viele Pflanzen und eine angenehme Beleuchtung eine Arbeitsatmosphäre zum Wohlfühlen. Insbesondere die Gemeinschaftsflächen wie das Mitarbeitercafé wirken wie ein gemütliches Wohnzimmer. Schreibtischplätze, einladende Sitzlandschaften und inspirierende Meetingräume wechseln sich auf den Flächen ab. So finden alle Mitarbeitenden jeweils das perfekte Umfeld, das sie zur Erledigung ihrer unterschiedlichen Aufgaben benötigen. Im Kontrast zur modernsten Technik befinden sich rund 150 qm Mooswände und 120 qm zusätzliche Bepflanzung im Gebäude, die sowohl das Raumklima verbessern als auch für ein natürliches Ambiente sorgen. Das Lichtkonzept ist dem Biorhythmus des Menschen angepasst und steigert so die Helligkeit bis zum Mittag, um sie dann wieder herunterzufahren.
Überzeugt von der Kreislaufwirtschaft
„Uns war zunächst nicht bewusst, dass wir auch mit den Böden noch etwas Besonderes erreichen können“, sagt Sarah Dubbert. Doch durch die Zusammenarbeit mit dem Innenarchitektenbüro Joppich & Rieckhoff lernten die Teams die Teppichfliesen von Interface kennen. „Das biophile Design mit den Sprenkeln steht für Gelassenheit und Klarheit – es ist viel schöner als das übliche graue Einerlei. Darüber hinaus hat uns überzeugt, dass die Fliesen über ihren gesamten Lebenszyklus CO2-neutral sind, recycelte Materialien enthalten und am Ende ihrer Nutzungszeit von Interface wieder in den Kreislauf zurückgeführt werden.“ Auch die Vorteile von Teppichfliesen gegenüber Bahnenware waren ein Argument. So lassen sich zum Beispiel durch Kaffeeflecken verschmutzte Fliesen schnell und unkompliziert austauschen.
Sämtliche Büroflächen sind mit den Interface Teppichfliesen ausgestattet. Für die Teeküchen fiel die Wahl auf die Kautschukböden norplan® unita, die besonders pflegeleicht und rutschsicher sind. Durch die richtungsfrei eingestreuten Granitsplitter ergibt sich ein puristisches, naturnahes Design. Damit ergänzt der Bodenbelag optimal das Konzept des gesamten Gebäudes. Sarah Dubbert: „Jetzt warten wir nur noch darauf, dass wir nach der Zeit des Homeoffice in das Gebäude einziehen können. Aber Vorfreude ist ja die schönste Freude.“
Produkte:
- Ice Breaker (4282001 Concrete / 4282004 Chalk / 4282005 Gritstone)
- noraplan® unita (7107)
Projektgröße: 4.619 m²
Architekt:
ENTWURFSPLANUNG
Stölken Schmidt Architekten
Nicole Stölken BDA M. Arch. Matthias Schmidt BDA Stadtplaner, Hamburg
AUSFÜHRUNGSPLANUNG
Schaub & Partner Architekten
Partnerschaftsgesellschaft, Hamburg
Innenarchitekt: Joppich & Rieckhoff, Handelsges.f.Büroeinrichtungen mbH, Hamburg
Fertigstellung/Bezug: 2020
Fotos: © Karsten Knocke
Segment: Office