Dem aktuellen Stand der CO2-Uhr des Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC) zufolge, dauert es noch rund 25 Jahre, bis wir das CO2-Budget zur Einhaltung des 2-Grad-Ziels aufgebraucht haben. Höchste Zeit also, die Transformation hin zu einer kohlenstoffarmen Wirtschafts- und Lebensweise zu intensivieren. Eine Schlüsselrolle nimmt dabei der Gebäudesektor ein – schließlich ist er für rund 38 Prozent der globalen, energiebezogenen CO2-Emissionen verantwortlich und hinkt laut der UN den im Pariser Klimaschutzabkommen festgelegten Zielen hinterher.
Für einen ganzheitlichen Klimaschutz im Gebäudesektor ist ein Perspektivwechsel erforderlich. Denn die Hebel für die Reduktion von Treibhausgasen liegen nicht nur bei der Nutzungsphase und dem Energieverbrauch. Um sämtliche Einsparpotenziale zu nutzen, muss der gesamte Lebenszyklus eines Gebäudes betrachtet werden. Die Auswahl von möglichst langlebigen und emissionsarmen Baustoffen und Materialien – die am Ende ihrer Lebensdauer recycelt werden können – ist notwendig, um die Klimabelastung von Gebäuden weiter zu verringern.
Gebäudesektor für 38 Prozent der globalen Treibausgasemissionen verantwortlich
Innenarchitektur unterschätzt
Der Einfluss des Gebäudesektors auf den Klimawandel wird häufig auf die Frage nach Energieeffizienz und Energiequelle beschränkt. Ohne Frage sind hohe energetische Standards der Gebäudehülle und die Versorgung mit erneuerbaren Energien für Warmwasser und Strom zentrale Stellschrauben für eine klimagerechte Transformation der Immobilienbranche. Der Energiebedarf von Gebäuden in der Nutzungsphase bildet allerdings nur einen Teil des CO2-Fußabdruckes ab. Bei einer ganzheitlichen energetischen Betrachtung ist nicht nur der Energiebedarf im Gebäudebetrieb, sondern auch der Energieaufwand für die Herstellung, Instandhaltung und das Lebensende der Gebäudekonstruktion und seiner Einrichtung entscheidend. So entfallen rund die Hälfte der Emissionen über den gesamten Lebenszyklus bereits auf den Zeitraum vor Bezug des Gebäudes. Herstellung und Transport von Materialien sowie Konstruktion und Abriss werden häufig noch nicht bilanziert und tragen dazu bei, die sogenannten grauen Emissionen eines Gebäudes im Vergleich zum Betrieb zu verdoppeln. Produzenten, aber auch Architekten und Bauherren haben es daher in der Hand, einen deutlichen Beitrag zur Verminderung des globalen CO2-Fußabdrucks zu leisten.
CO2-Fußabdruck verkleinern
Interface möchte als Bauproduktehersteller Architekten und Bauherren bei der Verringerung des CO2-Fußabdrucks in ihren Projekten unterstützen. Alle weltweit verkauften Bodenbeläge sind im Rahmen unseres Programms Carbon Neutral Floors über ihren gesamten Produktlebenszyklus hinweg CO2-neutral. Bei der Bilanzierung halten wir uns an den weltweit anerkannten Standard „GHG Product Life Cycle Accounting and Reporting“ und lassen das Programm jährlich von unabhängigen Dritten prüfen.
Mit unseren ersten CO2-negativen Teppichfliesen (cradle-to-gate) aus der Kollektion Embodied Beauty gehen wir nun noch einen Schritt weiter. Die Rückenkonstruktion CQuestTMBioX besteht aus nachwachsenden Rohstoffen und bindet CO2 in Form von Kohlenstoff im Produkt, statt es in die Atmosphäre freizusetzen. Dabei sind die Teppichfliesen so konzipiert, dass sie vollständig recycelt und der im Produkt enthaltene Kohlenstoff wiederverwendet und erneut gebunden werden kann. Dies ist ein großer Fortschritt auf unserer Mission Climate Take Back, mit der wir das Ziel verfolgen, den Klimawandel umzukehren und bis 2040 als Unternehmen CO2-negativ zu werden.
Unser Weg hin zu CO2-negativen Teppichfliesen
Inspiration für Ihr Postfach