Interface engagiert sich leidenschaftlich für ein lebensfähiges Klima und seine Mission Climate Take Back™, die das Ziel hat, die globale Erwärmung umzukehren. Wir sind uns bewusst, dass einige der Begrifflichkeiten, die in Verbindung mit unseren Zielen stehen, eine Fach- oder Nischensprache verwenden, die nicht immer alltäglich sind. Deshalb möchten wir einen tieferen Einblick in die Bedeutung einiger unserer neuesten Initiativen geben.
Das große Bild des Klimawandels
Der Klimawandel ist seit Jahrzehnten ein wichtiges Thema. Interface befindet sich seit mehr als 25 Jahren auf seiner Nachhaltigkeitsreise und hat bereits 1996 mit der systematischen Dekarbonisierung seiner Produkte begonnen. In den letzten fünf Jahren hat nun auch die breitere Geschäftswelt angefangen, eigene Klimaverpflichtungen einzugehen.
Im Jahr 2016 verabschiedeten 196 Länder das Pariser Abkommen, um den globalen Temperaturanstieg auf über 2 °C im Vergleich zum vorindustriellen Niveau zu begrenzen – mit dem Ziel, die globale Erwärmung auf 1,5 °C zu beschränken. Dieses Ziel soll vor allem durch eine weltweite Reduzierung der Treibhausgasemissionen erreicht werden.
Laut Klimawissenschaftlern und um das Ziel von 1,5 °C zu erreichen, muss die gesamte Welt ihre Treibhausgasemissionen bis 2030 um die Hälfte reduzieren und bis 2050 zu Netto-Null-Emissionen gelangen (d.h. so viel Treibhausgas aus der Atmosphäre entfernen, wie in sie hineingelangt ist). Dazu müssen alle Organisationen, Regierungen und Unternehmen zusammenarbeiten. Unsere Ziele bei Interface spiegeln dies wider: Wir haben uns verpflichtet, alle durch das Unternehmen verursachten Emissionen bis 2030 zu halbieren und bis 2040 als Unternehmen CO2-negativ zu werden.
Treibhausgase aufschlüsseln
Treibhausgasemissionen, insbesondere die Verbrennung fossiler Brennstoffe, die den Kohlendioxidgehalt erhöhen, sind die Hauptursache für die globale Erwärmung. Während gasbetriebene Autos zu den am meisten diskutierten Verursachern von Treibhausgasemissionen gehören, werden fossile Brennstoffe auch in der Energieerzeugung und -herstellung verwendet. Der Unternehmenssektor ist der größte Einzelverursacher von Treibhausgasemissionen, wobei allein die Bauindustrie für fast 40 % der jährlichen Emissionen verantwortlich ist. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Unternehmen Emissionsreduktionsziele festlegen, die mit den Zielen des Pariser Abkommens übereinstimmen, um so den Planeten auf einer sicheren Temperatur zu halten.
Aufgrund der weiten Verbreitung fossiler Brennstoffe in der modernen Gesellschaft kann es für Unternehmen jedoch schwierig sein, sich ein vollständiges Bild zu machen, woher ihre Emissionen stammen. Um dies überschaubarer zu machen, hat das Greenhouse Gas Protocol die Treibhausgasemissionen von Unternehmen in drei Kategorien unterteilt:
- In Scope 1 werden direkte Emissionen erfasst, wie z.B. Energie in Produktionsstätten und Mietflächen (Büro- und Ausstellungsräume) sowie Treibstoffverbrauch von Firmenwagen.
- In Scope 2 werden die indirekten Emissionen aus Strom erfasst, der an anderen Stellen erzeugt, aber in eigenen Produktionsstätten verwendet wird.
- In Scope 3 werden indirekte Emissionen hinsichtlich der Lieferkette für Produkte erfasst, auf die man nur begrenzt Einfluss hat, einschließlich Geschäftsreisen. Nach Definition des Greenhouse Gas Protocol sind Scope-3-Emissionen „alle indirekten Emissionen (nicht in Scope 2 enthalten), die in der Wertschöpfungskette des berichtenden Unternehmens entstehen, einschließlich vor- und nachgelagerter Emissionen“. Dies umfasst alle Emissionen, die für eingekaufte Teile und Materialien entstehen (z.B. Mikrochips für den Bau von Smartphones), bis hin zur Nutzung eines Produkts oder einer Dienstleistung durch den Endverbraucher (die für den Betrieb eines Smartphones verwendete Energie).
Das Verständnis und die Verfolgung aller Emissionsarten ist eine wesentliche Voraussetzung für die Festlegung von Emissionsreduktionsziele, die mit der Wissenschaft im Einklang stehen. Deshalb ist es besonders wichitg für Unternehmen zu wissen, wo die größten Auswirkungen auftreten.
Der Weg nach vorn
Eine bewährte Praxis für Unternehmen besteht darin, sicherzustellen, dass ihre Reduktionsverpflichtungen mit dem Pariser Abkommen übereinstimmen und den globalen Temperaturanstieg unter 1,5 °C halten.
Hier kommt die Science Based Targets Initiative (SBTi) ins Spiel. Die SBTi ist eine Partnerschaft zwischen dem Carbon Disclosure Project (CDP), dem Global Compact der Vereinten Nationen (UNGC), dem World Resources Institute (WRI) und dem World Wildlife Fund for Nature (WWF), die darauf abzielt, das Engagement von Unternehmen für die Reduzierung von Treibhausgasen zu fördern und Unternehmen, die in diesem Bereich führend sind, auszuzeichnen.
Zwar kann jedes Unternehmen ein Ziel zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen aufstellen, doch die SBTi bietet eine Bewertung durch Dritte und bestätigt, dass die Bemühungen eines Unternehmens ehrgeizig genug sind, die globale Erwärmung auf 1,5 °C zu begrenzen.
Durch die Zusammenarbeit mit SBTi und die offizielle Bestätigung unserer wissenschaftlich fundierten Emissionsreduktionsziele wissen wir, dass wir auf dem richtigen Weg sind, die globale Temperatur auf 1,5 °C zu begrenzen.
Da der Klimaschutz in den Köpfen globaler Unternehmen und unserer Kunden immer mehr an Bedeutung gewinnt, ist die SBTi-Zulassung ein Zeichen für Gleichgesinnte, die sich für eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen einsetzen.
Interface ist einer der wenigen Hersteller von Bauprodukten sowie das einzige globale Bodenbelagsunternehmen, das sich ein wissenschaftlich fundiertes Reduktionsziel gesetzt hat und zeigt damit die Ergreifung von Maßnahmen, die schädlichsten Auswirkungen des Klimawandels zu verhindern.
Die Ziele von Interface
Wir hoffen, dass diese Erläuterungen unser Engagement für den Klimaschutz verständlicher machen. Ausgehend vom Stand im Jahr 2019 haben wir uns verpflichtet, die direkten Emissionen nach Scope 1 des GHG Protocol, wie z.B. die Nutzung von Erdgas und Kraftstoffen, und die indirekten Emissionen nach Scope 2, bspw. aus der Nutzung von Elektrizität, in den kommenden neun Jahren um 50 % zu reduzieren. Ebenso haben wir festgelegt, die indirekten Emissionen nach Scope 3 aus eingekauften Waren und Dienstleistungen um 50 % und die Emissionen aus Geschäftsreisen und dem Pendeln der Mitarbeitenden im gleichen Zeitraum um 30 % zu verringern. Darüber hinaus haben wir das Ziel, im Rahmen unserer Mission Climate Take Back™ bis 2040 als Unternehmen CO2-negativ zu sein. Die wissenschaftlich basierten Ziele stellen dabei einen wichtigen Eckpfeiler dar. Interface verpflichtet sich, seine Treibhausgasemissionen so drastisch zu verringern, dass sie in einem Zeitrahmen von 20 Jahren unter null sinken.
Unsere Aufgabe ist es, den Klimawandel zu überwinden – eine der größten Herausforderungen der Menschheit. Wir müssen die globale Erwärmung umkehren und andere zum Handeln ermutigen. Denn nur gemeinsam mit den anderen Organisationen, Regierungen und Unternehmen, die ihre eigenen wissenschaftlich basierten Ziele erklären, können wir ein lebensfähiges Klima schaffen.