Am Nordufer des Genfersees liegt die renommierte Universität École Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL), die sich drei zentralen Aufgaben widmet: Bildung, Forschung und Innovation. Um letztere erfüllen zu können, beherbergt die Universität seit 1991 einen eigenen Innovation Park, der nun durch den neuen, lebendigen Ecotope-Campus erweitert werden soll.
Leitprinzipien des Designs
Der Masterplan für das Projekt stammt von 3XN Architekten, die sechs maßgebliche Prinzipien festlegten: Biophilie, Serendipität, Modularität, Nachhaltigkeit, Identität und Komfort. Diese bilden die Basis für dieses außergewöhnliche Projekt, das nicht nur Führungskräfte aus Wirtschaft, Wissenschaft und Technologie vereint, sondern auch den Zugang zu Grünflächen und der Natur ermöglichen soll. „Ecotope wird ein Campus sein, der als Schnittstelle zwischen der EPFL und der Gesellschaft innovative Lösungen hervorbringt“, erklärt Jan Ammundsen, leitender Architekt und Partner bei 3XN. Dabei soll der neue Campus die Bedingungen seines Standortes effizient nutzen, perfekt auf das lokale Klima abgestimmt sein und für mehr Lebendigkeit und Dynamik sorgen. Eine grüne und interaktive Achse durchzieht das gesamte Gelände als starkes Gestaltungselement und bietet neuen Raum für soziale Begegnungen sowie für Pflanzen, Vögel und Bienen.
Förderung von Begegnungen
Ecotope hat sich zum Ziel gesetzt, verschiedene Gemeinschaften zusammenzubringen, sodass das Hauptgebäude nach dem Prinzip der Serendipität konzipiert wurde. Hierbei steht die Idee im Vordergrund, dass durch das Entdecken unerwarteter Dinge bereichernde und positive Erfahrungen entstehen. Daher wurde das Gebäude so konzipiert, dass es durch die speziellen räumlichen Gegebenheiten spontane Interaktion und Begegnungen zwischen den verschiedenen Nutzergruppen fördert.
Nachhaltige Architektur durch Kreislaufwirtschaft und Modularität
Im Fokus des gesamten Entwurfs stehen Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft – besonders in Bezug auf die Auswahl der Materialien. Diese sollen zum Großteil recycelt oder recycelfähig sein, wie der nachwachsende Rohstoff Holz, der sowohl für die Struktur als auch die Fassade zum Einsatz kommen wird. Das Design des Gebäudes ist zusätzlich darauf ausgerichtet, den Energieverbrauch zu minimieren. Dies wird durch ein kompaktes Gebäudevolumen sowie durch die Integration moderner Technologien wie Photovoltaik, natürliche Belüftung und Verdunstungskühlung in den Atrien erreicht. Damit das Gebäude nicht nur den aktuellen Anforderungen, sondern auch den zukünftigen Herausforderungen gewachsen ist, soll es modular gestaltet werden. Dank einer großzügigen Raumhöhe von 4,5 Metern bietet es zudem eine Vielzahl von Nutzungsmöglichkeiten sowie langfristige Flexibilität.
Natur als Herzstück
Darüber hinaus werden auf dem gesamten Ecotope-Campus – angelehnt an die Prinzipien des Biophilic Design – zahlreiche Grünflächen und natürliche Elemente integriert, die für eine produktive und inspirierende Umgebung sorgen. Dazu gehört auch ein naturnah gestalteter Fußgängerweg, der das Ecotope mit dem EPFL-Campus verbindet und die Natur zum Herzstück des gesamten Geländes macht. Auch ein emissionsfreies Transportsystem ist Teil des Masterplans. Mit dem neuen Ecotope-Campus wird somit nicht nur eine Plattform für Innovationen, sondern auch eine harmonische Verbindung zwischen Wissenschaft, Natur und Gemeinschaft geschaffen.
Auch Interface setzt auf Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft, um Abfall und Umweltbelastungen zu vermeiden. Mithilfe seines Rücknahmeprogramms ReEntry® nimmt Interface gebrauchte Teppichfliesen zurück und setzt sie sinnvoll ein, um gemeinnützige Projekte, lokale Unternehmen sowie Wohltätigkeitsorganisationen zu unterstützen. Darüber hinaus sind alle textilen Produkte vollständig recycelbar.