Life-Centered Design erforschen

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich auf der Website des Metropolis Magazins unter der Überschrift „Interface Launches Guide for Exploring Life-Centered Design“ im Rahmen einer Content-Partnerschaft. 

Erkunden Sie einen ganzheitlichen Gestaltungsansatz, der uns auffordert, darüber nachzudenken, wie Räume aussehen würden, wenn wir den Auswirkungen auf die Umwelt, auf die Gesundheit und das Wohl der Menschen, auf die Schönheit, Funktionalität und unsere Verbindung zur Natur allen die gleiche Priorität einräumen würden.

Bosco Verticale in Mailand, Italien

Interface legt seit jeher großen Wert auf die Gestaltung von Räumen, die sich sowohl auf die Menschen als auch auf den Planeten positiv auswirken. „Die Vorstellung, dass Menschen erstaunliche Dinge erschaffen und diese gedeihen können, während sich das übrige Leben auf der Erde zurückentwickelt, ist eine gefährliche Fiktion, die Einzug in unsere Kultur gehalten hat“, sagt Mikhail Davis, Director Global Market Sustainability bei Interface und zertifizierter Biomimicry Spezialist. „Die Nachhaltigkeitsreise von Interface begann, als wir erkannt haben, dass wir unsere Geschäftstätigkeiten nicht mehr so weiterführen können, als wären wir allein auf diesem Planeten. Wir haben gelernt, dass unser Schicksal untrennbar mit dem Schicksal des gesamten Lebens auf der Erde verbunden ist. In den Worten des Interface Gründers Ray Anderson: ‚Alles, was wir dem Grundgerüst des Lebens antun, tun wir auch uns selbst an.‘“

Während Interface in der Vergangenheit die Themen Mensch und Planet voneinander getrennt betrachtet hat – auf der einen Seite, wie ein Innenraum das Wohlbefinden der Raumnutzer beeinflusst, und auf der anderen Seite, welche Auswirkungen dies auf die Erde hat – feiert das Unternehmen jetzt die wesentliche Verflechtung allen Lebens und nimmt sich dabei dem sich aktuell entwickelnden Designethos Life-Centered Design an. „Life-Centered Design gibt dem Ganzen einen Namen, wonach wir seit 1994 suchen und was wir seither bei der Neugestaltung unseres Unternehmens anstreben“, fügt Davis hinzu. „Von der Verwendung lebensfreundlicher Chemie über die Entwicklung CO2-negativer Produkte bis hin zur Neugestaltung industrieller Systeme, die mit einem lebensfähigen Klima vereinbar sind, ist unser Unternehmen ständig bestrebt, der Designbrillanz gerecht zu werden, die Teil alles Lebendigen ist.“ 

Life-Centered Design basiert auf einem ganzheitlichen Ansatz. Es fordert Designer auf, sich vorzustellen, wie die gebaute Umwelt aussehen würde, wenn Umweltauswirkungen, menschliche Gesundheit und Wohlbefinden, Schönheit und Funktionalität sowie unsere Verbindung zur Natur alle gleich priorisiert werden würden. Dieser Ansatz betont den Welleneffekt von Designentscheidungen auf Ökosysteme und Gemeinschaften.

„Indem wir den Fokus des Designs auf die Realität der Vernetzung ausrichten, können wir unbeabsichtigte Folgen und negative Außenwirkungen vermeiden, die sich aus der Entwicklung von Lösungen ergeben, die nur einer Spezies zugutekommen, aber auf Kosten aller anderen sind“, sagt Davis. „Der Verlust natürlicher Ökosysteme durch menschliche Infrastruktur und Ressourcenabbau führt zum Beispiel zum Aussterben anderer Arten, aber auch zur Destabilisierung des Klimas – nach Ansicht der meisten Experten die größte Gefahr für die menschliche Gesundheit im 21. Jahrhundert.“ Davis erklärt, dass Life-Centered Design Bau- und Materialmethoden fördert, die die Gesundheit von Ökosystemen verbessern, was wiederum zu besseren Ergebnissen für die öffentliche Gesundheit führt. 

Renaturierungsprojekt des Cheonggyecheon-Bachs in Seoul, Südkorea

Interface fordert Designer dazu auf, die Natur nicht mehr nur als Ressource zu betrachten, sondern sie stattdessen als wesentlichen Partner im Designprozess einzubeziehen. Davis geht genauer auf das Konzept ein und stellt die Frage: „Wenn wir möchten, dass Ökosysteme zum Schutz unserer Gesundheit beitragen, indem sie Luft und Wasser reinigen, wie können wir dann unsere Rohmaterialien erhalten, ohne sie zu beschädigen?“ Er vertritt die Auffassung, dass die Natur uns raten würde, die bereits im Überfluss vorhandenen Materialien zu verwenden, und anzuerkennen, dass Kreislaufwirtschaft lediglich ein weiterer Begriff ist, ähnlich wie Life-Centered Design, der von Menschen geprägt wurde, um ein der Natur innewohnendes Konzept zu beschreiben. „Wir haben viel zu lernen und sehr viel umzugestalten, aber wir haben erkannt, dass wir in der Forschung und Entwicklung, die während der 3,8 Milliarden Jahre des Lebens auf diesem Planeten durchgeführt wurde, alle Lösungen finden können, die wir benötigen“, fügt Davis hinzu.

Um die breitere Architektur- und Design-Gemeinschaft zu ermutigen, die Prinzipien des Life-Centered Design zu übernehmen, hat Interface einen Life-Centered Design Guide erstellt. Dieser Leitfaden gibt den Lesern das Wissen und die Ressourcen an die Hand, die sie benötigen, um bei ihren Projekten eine ganzheitliche Denkweise zu verfolgen.

Der Guide, ergänzt durch Erkenntnisse von Kollegen, Experten und Vordenkern, beschreibt sechs zentrale Themen, die Life-Centered Design im Detail untermauern. Diese Themen ermutigen Architekten und Designer, integrative, nachhaltige und resiliente Praktiken anzuwenden. Anhand von Beispielen aus der Praxis und gemeinschaftlichen Initiativen zeigt der Leitfaden, wie Life-Centered Design bereits urbane Landschaften prägt, die Biodiversität fördern und die Widerstandsfähigkeit von Gemeinschaften verbessern.

Brock Environmental Center der Chesapeake Bay Foundation in Virginia, USA © Kenny Fletcher / Chesapeake Bay Foundation

Das Brock Environmental Center der Chesapeake Bay Foundation beispielsweise liegt dort, wo die Chesapeake Bay in den Atlantischen Ozean übergeht, ganz im Einklang mit seiner natürlichen Umgebung. Das Design zeigt, dass Gebäude nicht nur gemeinsam mit und in der Natur existieren, sondern auch aktiv zu ihrer Wiederherstellung und Erhaltung beitragen können. Das von der SmithGroup entworfene Umweltzentrum und Büro wurde im April 2015 errichtet. Sein Design zeigt fortschrittliche Strategien für Energieeffizienz, Wassereinsparung und ökologische Rehabilitation. Das Gebäude unterstützt die Wiederherstellung der Gegend auf einzigartige Art und Weise, indem es ökologische Prozesse und die Entstehung von Lebensräumen für bedeutende Arten der Flora und Fauna zulässt.

Durch die Schaffung eines grundlegenden Verständnisses der natürlichen Systeme, die es umgeben, und die Einbeziehung von projektspezifischen Daten und Forschungsergebnissen agiert das Projekt als Hüter der Natur und betrachtet die Gestaltung als eine Form der Verwaltung. Neben seinen Nachhaltigkeitsmerkmalen dient das Brock Environmental Center zudem als Drehscheibe für Umweltbildung und gesellschaftliches Engagement. Seine strategisch günstige Lage ermöglicht ein intesives Naturerlebnis. Durch Bildungsprogramme und interaktive Ausstellungen trägt das Zentrum zum Verständnis der lokalen Bevölkerung für das Ökosystem bei und motiviert die nächsten Generationen, sich für ihre Umwelt einzusetzen. Ein bahnbrechendes Design, das nicht nur neue Maßstäbe für die gebaute Umwelt setzt, sondern auch zum Umweltschutz und zur Umwelterhaltung für künftige Generationen inspiriert.

Te Kura Whare in Aotearoa, Neuseeland © Ana Dermer

Das Projekt ist ein Beispiel für das Thema „Designing with Nature“, einem von sechs zentralen Grundsätzen, die Interface mit Life-Centered Design verbindet. Der Leitfaden erforscht jedes dieser sechs Themen, von „Designing for All Life Equally“ bis hin zu „Designing with the Past and Future in Mind“, und hebt dabei die Überschneidungen zwischen ihnen hervor, um die Verflechtung des Life-Centered Design zu verdeutlichen.

Erfahren Sie, wie der Life-Centered Design Guide von Interface als Fahrplan für die Integration von Life-Centered Design Prinzipien in Projekte dienen kann, um einen Wandel hin zu einer stärker vernetzten und gedeihenden Welt für alle anzuregen.

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