Marcel Lajos („Lajkó“) Breuer (1902–1981) wurde vor allem mit seinen Stahlrohrmöbeln bekannt – im Jahr 1925 wurde mit seinem Sesselentwurf „B 3“ der erste Stahlrohrstuhl für den Wohnbedarf präsentiert. In den folgenden zwei Jahren gründete er gemeinsam mit Kálmán Lengyel in Berlin die Standard Möbel GmbH. Zuvor hatte er am Bauhaus in Weimar eine Ausbildung in der Tischlerei absolviert und mehrere Jahre im Büro von Walter Gropius gearbeitet.
1920 kam Marcel Breuer ans Staatliche Bauhaus in Weimar, besuchte Johannes Ittens Vorkurs und studierte anschließend bis 1924 in der Tischlereiwerkstatt bei Walter Gropius. Nach seiner Gesellenprüfung im selben Jahr wurde er zunächst Etatgeselle. Als solcher hatte er flexible Arbeitszeiten und erhielt ein festes Gehalt. Aufgabe der Etatgesellen war es, zwischen den Form- und Handwerksmeistern zu vermitteln. Von 1925, dem Jahr seiner Berufung zum Jungmeister, bis 1928 war er Leiter der Tischlereiwerkstatt (Möbelwerkstatt).
Im selben Jahr verließ Breuer das Bauhaus, gründete ein Architekturbüro in Berlin und arbeitete zudem weiterhin als Innenarchitekt und Möbelentwerfer. 1933 zog er mit seinem Büro nach Budapest und wanderte zwei Jahre später nach England aus, wo er zusammen mit dem Architekten F. R. S. Yorke ein Architekturbüro gründete. Er verließ Europa endgültig im Jahr 1937 und trat in den USA eine Professur für Architektur an der School of Design der Harvard University an. Gemeinsam mit Walter Gropius leitete er bis 1941 ein Büro in Cambridge/Massachusetts. Im selben Jahr rief Breuer ein eigenes Architekturbüro in Leben, das 1946 nach New York umzog, wo er 1956 das Büro Marcel Breuer and Associates, Architects gründete. Zahlreiche Großprojekte in den USA und in Europa, beispielsweise das Whitney Museum of American Art in New York und das UNESCO-Gebäude in Paris, wurden durch dieses Architekturbüro erbaut.
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