In akribischer Detailarbeit haben Mitarbeiter des Zentrum Paul Klee in Bern Unterrichtsmaterialien Paul Klees aus den Jahren 1921 bis 1931 eingescannt und mit digitalisierten Texten online zur Verfügung gestellt.
Paul Klee lebte von 1879 bis 1940 und kam 1920 auf Einladung von Walter Gropius als Dozent ans Bauhaus. Zunächst als Werkstattmeister für Buchbinderei aktiv, unterrichtete der Maler und Grafiker später Schüler des Vorkurses in der Formlehre. Darüber hinaus übernahm er die Werkstatt für Weberei. Sein Sohn Felix wurde mit 14 Jahren der damals jüngste Bauhausschüler. Erst 1931 verließ Klee das Bauhaus.
Stöbern durch Themen und Skizzen
Im Laufe der Jahre hielt er zahlreiche Unterrichtsnotizen in Kladden, Heften und auf losen Blättern fest. Ein besonders wichtiges Element waren die in einem Buch notierten Vortragszyklen, die Klee als Beiträge zur bildnerischen Formlehre bezeichnete. Aber auch rund 3.900 lose Manuskriptseiten, unter dem Titel Bildnerische Gestaltungslehre zusammengefasst, zeigen detaillierte Überlegungen zu Farbtheorie und Gestaltungslehre kombiniert mit lebendigen Skizzen. Hier finden sich zudem Methoden zum Zeichnen und Entwerfen, seine Gedanken zu gelungenen Kompositionen und Beobachtungen zu Perspektiven.
Buch und Sammlung sind nun frei zugänglich. Die Mitarbeiter des Zentrum Paul Klee haben diese nicht nur eingescannt, sondern auch methodisch strukturiert und die jeweiligen Texte transkribiert. Auch wenn manche Seiten ob des Notizcharakters nur schwer verständlich sind, geben sie doch fesselnde Einblicke in die Arbeitsweise Paul Klees und bieten sich zum neugierigen Stöbern an. Wer sich für bestimmte Themen interessiert, kann die Suchfunktion nutzen, die dank der digitalen Übertragung der Texte ermöglicht wurde.
Hier geht’s zu den Unterrichtsnotizen Paul Klees.
Ausstellung rund um die Lehrtätigkeit Klees
Mehr zur Lehrtätigkeit Paul Klees erfahren Interessierte außerdem in der zum Gründungsjubiläum des Bauhaus konzipierten Ausstellung „bauhaus imaginista“, die vom 20. September 2019 bis 12. Januar 2020 im Zentrum Paul Klee in Bern gezeigt wird. Die Ausstellung wurde von der Bauhaus Kooperation Berlin Dessau Weimar, dem Goethe-Institut und dem Haus der Kulturen der Welt, Berlin (HKW) mit Partnern in acht Ländern realisiert.
In Bern werden Paul Klees Lehrtätigkeit und seine Schülerinnen im Fokus stehen, aber auch die globale Bedeutung der Bauhaus-Lehre für die gestalterische Ausbildung und Entwicklung bis heute wird aufgezeigt – besonders mit Blick auf die radikalen geopolitischen Veränderungen des 20. Jahrhunderts.
Einen Überblick über alle bisher verfügbaren Stories erhalten Sie unter www.interface.com/100stories.