Gestalten mit Farbe im Segment Office

In unserer Blogreihe haben wir uns bereits mit Farbe in den Segmenten Hospitality und Education befasst. Nun schauen wir uns die Möglichkeiten von Farbe am Arbeitsplatz an. Wir alle kennen das Konzept von Unternehmen, die sich bei der Arbeitsplatzgestaltung stark auf ihre Markenfarben verlassen, um sofort erkennbar zu sein. Aber bringt dieser Einsatz von Corporate Identity einen menschlichen Nutzen? Ein überlegter Einsatz von Farbe kann enorme Vorteile für die Produktivität und das Wohlbefinden der Mitarbeiter haben – und kann auch viel eleganter aussehen.

Wie auch in anderen Bereichen, über die wir bereits gesprochen haben, ist es von entscheidender Bedeutung, die unterschiedlichen Bedürfnisse aller Personen, die sich in einem Raum aufhalten, zu erfüllen. Die Gestaltung von Büros und ihr Einfluss auf das Wohlbefinden und die Produktivität der Mitarbeiter wirken sich auch unmittelbar auf den Erfolg eines Unternehmens aus. Architekten und Designer sind dafür verantwortlich, diese Vielfalt und dieses Wohlbefinden zu erreichen – es ist nicht leicht, sich in einem geschäftigen Büro zu konzentrieren, wenn man einen niedrigen Schwellenwert für sensorische Reize hat. Ebenso ist es vielleicht nicht möglich, in einem ruhigen Raum bestmöglich zu arbeiten, wenn man sich in der Hektik einer lebhafteren Umgebung wohler fühlt.

Wir wissen also, dass wir unterschiedliche Räume für unterschiedliche Bedürfnisse gestalten müssen. Und wie kann man diese Raumgestaltung am besten unterstützen, wenn nicht durch farbliche Zonierungen? Farben können einen großen Einfluss auf unsere emotionalen Reaktionen haben. Untersuchungen haben ergeben, dass sich beim Betrachten verschiedener Farben die Neurotransmitter wie Serotonin (die „Glücks-Chemikalie“), Melatonin (das Schlafhormon) und Noradrenalin (das Stresshormon) verändern.[i]

Touch & Tones II - Gold & Sapphire

Touch & Tones II – Gold & Sapphire

Works Geometry - Canary

Works Geometry – Canary

Dolomite - Lapis Lazuli

Dolomite – Lapis Lazuli

Zudem haben Studien folgendes gezeigt:

  • Gelb gilt als fröhlich sowie aufmunternd[ii] und wirkt sich positiv auf die Stimmung und das Wohlbefinden aus, wenn es in Räumen verwendet wird, die anregen und Energie spenden sollen.[iii]
  • Blautöne können aufgrund ihrer beruhigenden Wirkung die Verdauung und den Schlaf positiv unterstützen.[iv]
  • Grün ist die Farbe, auf die sich die Netzhaut am leichtesten fokussieren lässt, und daher hervorragend geeignet für Bereiche zur Konzentration.
  • Laut Migraine Trust und Dulux ist Grün auch die Farbe, die am wenigsten Migräne auslöst, sodass sie in Bereichen, in denen sich die meisten Menschen aufhalten, von Vorteil wäre.
Broome Street - Yellow Glass

Broome Street – Yellow Glass

Works Geometry - Lime

Works Geometry – Lime

Touch & Tones II - Biscuit, Olive

Touch & Tones II – Biscuit, Olive

Broome Street - Blue Glass

Broome Street – Blue Glass

In Anbetracht dessen wäre es für einen umfassenden Ansatz bei der Verwendung von Farbe in der Innenraumgestaltung sinnvoll, eben solche Farbtöne auszuwählen, um Orte der Konzentration von sozialen Bereichen, kreativen Räumen und Ruhezonen zu trennen. Orientieren Sie sich an den Forschungsergebnissen und der Ökologischen Valenztheorie, um die gewünschte Atmosphäre zu schaffen, z.B. Blau für Ruhe, Grün für Konzentration und Gelb für Geselligkeit. Die farbliche Zonierung von Räumen kann den Nutzern signalisieren, wofür der Raum gedacht ist, und es ihnen ermöglichen, Räumlichkeiten je nach Vorliebe, Aktivität oder Stimmung auszuwählen. Schließlich kann die Platzierung dieser Farben in einer natürlichen Anordnung, wie sie in der Natur vorkommt (z.B. hellere Farben oder Schattierungen über dem Kopf und sattere Farben oder dunklere Schattierungen zum Boden hin), den visuellen Komfort sowie Ruhe fördern.

Die Verwendung von Farbe am Arbeitsplatz kann im Zeitalter des Klimawandels zahlreiche Vorteile für den Menschen mit sich bringen: von intuitiven Wegeführungen über Abgrenzungen, optischen Distanzierungsmöglichkeiten durch Bodenbeläge bis hin zur Zonierung von Bereichen.

Es ist an der Zeit, die Farbgestaltung am Arbeitsplatz weniger als identitätsstiftend zu betrachten, sondern vielmehr als Mittel zur Steigerung des menschlichen Wohlbefindens und der Leistungsfähigkeit.

 


Quellenangaben

[i] http://www.klinghardtacademy.com/images/stories/color_therapy/color_therapy_through_eyes.pdf
[ii] https://www.pminj.org/14-smp/files/ckirby-ho.pdf
[iii] https://www.tibb.co.za/articles/Part-3-The-Physiology-and-Psychology-of-colour.pdf
[iv] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3188868/ 

 

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