In unserem Bauhaus-ABC finden Sie interessante Fakten und Wissenswertes rund um das Bauhaus. Angefangen bei A wie Josef Albers über O wie Ornament, W wie Weberei bis hin zu Z wie Bauhaus-Zeitschrift.
A wie Josef ALBERS
Deutscher Maler, Kunsttheoretiker und -pädagoge, Bauhaus-Lehrer. Ihm ist das „Josef Albers Museum Quadrat Bottrop“ gewidmet.
„Kunst ist zuerst Vision, nicht Expression.“
B wie BAUHAUS
1919 bis 1933. Heimstätte der Avantgarde der Klassischen Moderne auf allen Gebieten der freien und angewandten Kunst und Architektur.
„Form follows function.“
C wie Erich CONSEMÜLLER
Deutscher Architekt und Fotograf am Bauhaus. Umfassendes Werk ist die Dokumentation des Bauhaus Dessau mit ca. 300 Fotos.
D wie Christian DELL
Urheber des Leuchten-Designklassikers „Kaiser Idell“ (1926), welcher in den 50er bis 70er Jahren durch Kriminal-Fernsehserien Berühmtheit erlangten.
E wie EL Lissitzky
Der russische Avantgardist beschäftigte sich mit einer Vielzahl unterschiedlicher Methoden und Ideen, welche großen Einfluss auf die zeitgenössische Kunst, und auf den Gebieten Grafikdesign, Ausstellungsgestaltung und Architektur hatten.
„Die Worte, die auf einer beschrifteten Oberfläche stehen, werden durch sehen aufgenommen, nicht durch hören.“
F wie FRAUEN am Bauhaus
Bereits im Gründungsjahr 1919 bewarben sich etwa genauso viele Frauen wie Männer am Bauhaus. Doch die Anzahl der Studentinnen wurde klein gehalten – wer bleiben durfte, kam meistens in die „Frauenklasse“ – die Weberei.
G wie Walter GROPIUS
Gründer des Bauhaus. Neben Ludwig Mies van der Rohe, Frank Lloyd Wright und Le Corbusier Mitbegründer der modernen Architektur.
„Nur vollkommene Harmonie in der technischen Zweck-Funktion sowohl wie in den Proportionen der Formen kann Schönheit hervorbringen. Und das macht unsere Aufgabe so vielseitig und kompliziert.“
H wie HISTORISMUS
Phänomen in der Architekturgeschichte des 19./ Anfang des 20. Jahrhunderts: Zurückgreifen auf ältere Stilrichtungen und die Kombination dieser. Auf diesem Phänomen und den Nachwirkungen des Ersten Weltkrieges entwickelte sich die Bewegung des Bauhaus und der Wunsch nach einer neuen Welt.
I wie Johannes ITTEN
Schweizer Maler, Kunsttheoretiker, Kunstpädagoge und lehrender Meister am Bauhaus in Weimar. Er entwickelte eine Farbenlehre und gilt als Begründer der Farbtypenlehre.
„Einen Menschen zu seinen Farben zu führen heißt, ihn zu sich selbst zu führen.“
J wie JUBILÄUM
Der Grund für die 100 Stories by Interface. 100 Jahre Bauhaus, 25 Jahre Mission Zero, ein ganzes Jahr voller neuer Gedanken und eine Zukunft, für die wir weiter kreativ und visionär sein wollen.
„There has to be a better way.“ (Ray Anderson, Gründer Interface)
K wie Wassily KANDINSKY
Künstler des Expressionismus und Wegbereiter der abstrakten Kunst. Nach eigenen Angaben Schöpfer des ersten abstrakten Bildes der Welt. Lehrer am Bauhaus.
„Ein Bild muss klingen und von einem inneren Glühen durchtränkt sein.“
L wie Hermann LANGE
Gründer der Vereinigten Seidenwebereien AG (VerSeidAG) in Krefeld und Kunstsammler. Gewann Mies van der Rohe für Projekte wie die ehemaligen Firmengebäude (heute Mies van der Rohe Business Park) und sein und seines Direktorenkollegen Josef Esters Wohnhaus.
M wie MEISTERHÄUSER von Walter Gropius
Drei baugleiche Doppelhäuser für Bauhausmeister und ein Einzelhaus für den Direktor in einem Kiefernwäldchen in Dessau. Prominente Mieter damals: Walter Gropius selbst, László Moholy-Nagy, Lyonel Feininger, Georg Muche, Oskar Schlemmer, Wassily Kandinsky, Paul Klee, Hannes Meyer, Ludwig Mies van der Rohe, Josef Albers, Hinnerk Scheper und Alfred Arndt.
N wie NEUE Sachlichkeit
Abgrenzung zum Expressionismus der frühen 1920er Jahre. Schwerpunkt lag auf neuen, zweckbetonten Werken, die später als Bauhausstil oder Bauhausarchitektur berühmt wurden.
O wie ORNAMENT
Ein Ornament ist ein sich meist wiederholendes, oft abstraktes oder abstrahiertes Muster mit für sich genommen symbolischer Funktion. Die Wiener Avantgarde, die nach dem Ersten Weltkrieg großen Einfluss auf die Weimarer Moderne und damit das Bauhaus ausübte, formulierte als erstes heftige Kritik am Ornament.
„Ornament ist ein Verbrechen.“ (Adolf Loos)
P wie POLITIK
Die am Bauhaus vermittelte Kunst und Architektur entsprach nicht den nationalsozialistischen Vorstellungen, was in einer endgültigen Schließung der Schule 1933 endete. Viele der Bauhaus-Lehrer und -Schüler emigrierten u.a. in die USA und entwickelten den Bauhaus-Gedanken weiter.
Q wie QUERELEN
1928 übergab Walter Gropius, von erneuten kommunalpolitischen Querelen um das Bauhaus entnervt, das Amt des Direktors an den Schweizer Architekten und Bauhauslehrer Hannes Meyer.
R wie Lilly REICH
Die Frau hinter Mies van der Rohe. Gemeinsam entwickelten sie die Innenausstattung für den Barcelona Pavillon und das Haus Tugendhat. Heute zählen die Bauten zu den Hauptwerken der modernen Architektur. Reich wurde als Leiterin der Ausbauwerkstatt ab 1932 die zweite offizielle Bauhausmeisterin.
S wie Oskar SCHLEMMER
Oskar Schlemmer war ein deutscher Maler, Bildhauer und Bühnenbildner. Schlemmer thematisierte in seinen Werken vor allem die Stellung der menschlichen Figur im Raum.
T wie in TEL AVIV
In der „White City“ von Tel Aviv, einem beeindruckenden Ensemble moderner Bauten mit Bauhaus-Museum, werden Möbel, Grafiken und andere Objekte im Bauhaus-Stil, in einzigartiger architektonischer Umgebung ausgestellt.
U wie ULMER Schule
Die Hochschule für Gestaltung Ulm (HfG Ulm) wurde 1953 von Inge Aicher-Scholl, Otl Aicher, Max Bill und weiteren in Ulm gegründet und bestand bis 1968. Sie gilt als die international bedeutendste Design-Hochschule nach dem Bauhaus.
V wie Henry van de VELDE
Was wäre wohl passiert, hätte er 1919 nicht Walter Gropius als seinen nachfolgenden Direktor an die Großherzoglich-Sächsischen Hochschule für Bildende Kunst in Weimar berufen. Sie wurde daraufhin von Gropius in „Staatliches Bauhaus in Weimar“ umbenannt.
W wie WEBEREI
Sie war eine der erfolgreichsten und produktivsten Werkstätten am Bauhaus, in der vornehmlich Frauen (u.a. Gunta Stölzl, Lilly Reich, Anni Albers) wirkten. In experimenteller Weise erprobte man sowohl traditionell handwerkliche als auch industrielle Webtechniken.
X wie XANTI Schawinsky
Maler, Fotograf, Architekt, Grafikdesigner, Saxofonist und Bühnenbildner. Sein Berufsbild war so vielfältig wie die Person Schawinsky selbst. Er gehört zu den weniger prominenten aber nicht weniger prägenden Bauhäuslern.
Y wie YOGA
Um nervliche Erkranken des Menschen vorzubeugen oder zu behandeln gehörten Leibesübungen am Bauhaus zum Alltag. Es hieß schon damals, dass nur der ausgeglichene, gesunde Mensch gute schöpferische Leistungen erzielen könne. Yoga war eine Art der geistigen und körperlichen Handlungen.
Z wie Bauhaus-ZEITSCHRIFT
Anlässlich des im Dezember 1926 eröffneten Bauhausgebäudes in Dessau, erschien zum ersten Mal die Zeitschrift bauhaus. Sie berichtete (mit Unterbrechungen) vierteljährlich über das Geschehen an Schule und Umfeld und dokumentierte wichtige Tendenzen der Gestaltung, der Architektur und der Künste.
Einen Überblick über alle bisher verfügbaren Stories erhalten Sie unter www.interface.com/100stories.
2 Antworten zu “Bauhaus-ABC”
Genial und vergnüglich das ABC
Mille Grazie
Friedemann Haertl
Herzlichen Dank!