Hätten Sie’s gewusst? Verblüffende Fakten rund ums Bauhaus

Nicht alles drehte sich an der Schule für Gestaltung um Formgebung, Farben und Architektur. Vom Julklappfest bis zum Wettschwimmen finden Sie hier Wissenswertes abseits von Vorlehre, Industriedesign und Neuem Bauen.

  • Am Bauhaus wurde gerne und viel gefeiert. Vier Feste wurden regelmäßig ausgerichtet, um den Gemeinschaftsgeist zu fördern. Selbstgestaltete Ausstattung oder Kostümierungen gehörten stets dazu. Am 18. Mai, am Geburtstag von Walter Gropius, wurde das Laternenfest, im Sommer das Sonnenwendfest, im Herbst das Drachenfest und im Winter das Julklappfest abgehalten.
  • Mit Flexaton und Lotosflöte: Am Bauhaus gab es eine eigene Band, die Bauhaus-Kapelle, die für ihre ausgelassene Spielweise bekannt war. Musikalische Aufführungen an der Schule wurden durch sie realisiert und begleitet. Dabei kamen nicht nur klassische Instrumente, sondern auch selbst entworfene Varianten zum Einsatz, um Jazz, Volkslieder und Improvisiertes zu spielen.
  • Der bekannte Maler Paul Klee unterrichtete am Bauhaus zunächst als Formmeister für Buchbinderei. Sein Sohn Felix Klee wurde mit 14 Jahren der jüngste Bauhausschüler.
  • 71 Ehen sollen am Bauhaus entstanden sein, eins der bekanntesten Pärchen: Josef und Anni Albers.
  • 1925 wurde beschlossen am Bauhaus nur noch die Kleinschreibung zu verwenden. Auf alle Briefköpfe wurde gedruckt: „wir schreiben alles klein, denn wir sparen damit zeit. außerdem warum 2 alphabete, wenn eins dasselbe erreicht? warum groß schreiben, wenn man nicht groß sprechen kann?“
  • Walter Gropius rief regelmäßig zum Wettschwimmen in der Ilm auf. Sport hatte einen so großen Stellenwert, dass das Bauhaus die erste Kunsthochschule mit eigenem Sportlehrer und später auch mit eigener Sportlehrerin wurde.
  • An der Schule entwickelte sich ein besonderes Erkennungszeichen bei der Begrüßung zwischen zwei Bauhäuslern: der Bauhaus-Pfiff. Die Tonfolge ist auch heute noch bekannt, in Dessau wurde sie zum Beispiel zum Start ins Jubiläumsjahr über das Glockenspiel vom Rathausturm abgespielt. (Abb. Notenfolge aus Bauhaus Buch S. 121!!)
  • Ein Bauhaus-Denkmal der anderen Art steht in Bremen: Der Bildhauer Gerhard Marcks, Bauhaus-Lehrer der ersten Stunde, schuf 1953 die Bronze-Skulptur der Bremer Stadtmusikanten im Herzen der Stadt.
  • Die Bauhaus-Tapeten kann man heute wieder kaufen, verschiedene Originaldesigns von Walter Gropius und Bauhaus-Absolventen wurden neu aufgelegt.
  • Im Mies van der Rohe Business Park, wo Interface seinen Standort hat, kann man Geocaching machen. Ein Rätsel rund um weltweite Leuchttürme der Architektur und ein Finale in Krefeld hat der Owner bernwell aufgestellt, das Sie hier finden.

Gerhard Marcks schuf die bekannte Bronzefigur der Bremer Stadtmusikanten im Jahr 1952. Der Künstler wurde 1919 von Walter Gropius ans Bauhaus berufen und war bis 1924 als Formmeister für die Keramische Werkstatt zuständig. © Christine Schmidt/pixabay

Beim Laternenfest zur Feier von Gropius Geburtstag zogen die Bauhaus-Schüler mit leuchtenden Lampions durch Weimar bei Nacht. © Jill Wellington/pixabay

Sport war ein integraler Bestandteil der Ausbildung an der Hochschule und auch als gemeinsame Freizeitaktivität beliebt. Dazu gehörte auch das Baden und Wettschwimmen in der Ilm in Weimar. © Most Curious, Ilm-Wehr der ehem. Karlsmühle Weimar, CC BY-SA 3.0

Einen Überblick über alle bisher verfügbaren Stories erhalten Sie unter www.interface.com/100stories.

 

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