Aufbruch der Moderne: Thilo Schoder in Gera

Kernstätten des Bauhaus waren zwar Dessau, Weimar und Berlin, aber auch in Gera begegnet man dem Bauhaus und seinen Zeitgenossen auf Schritt und Tritt. Bauten von Henry van de Velde, seinem Schüler Thilo Schoder und Kollegen prägen das Stadtbild. Insbesondere Schoder ist es zu verdanken, dass Gera heute mit der größten Dichte an Baudenkmälern aus der Bauhaus-Zeit in Thüringen aufwarten kann.

Thilo Schoder (1888-1979) war Meisterschüler Henry van de Veldes, der zu den Bauhaus-Wegbereitern zählt. Schoder ging als Architekt und Designer und bedeutendster Thüringer Vertreter des neuen Bauens in die Architekturgeschichte ein. Wie kaum ein anderer prägte er in den „Golden Twenties“ das Erscheinungsbild der Industriestadt. In Gera und Umgebung hinterließ er zwischen 1919 und 1932, dem Jahr seiner Auswanderung nach Norwegen, zahlreiche Spuren. 53 Bauwerke, Projekte, Wettbewerbsbeiträge und Ausstattungen stammen aus jener Zeit. Seine Bauten, die meisten unter Denkmalschutz stehend, sind Zeugnisse des Aufbruchs der Moderne in der Weimarer Republik. Dazu zählen u. a. die ehemalige Seidenweberei Schulenburg & Bessler, die Lehrerhäuser und eine ehemalige Privatklinik. Ein Besuch und ein Wandeln auf den Spuren Schoders lohnen sich.

Wohnsiedlung am Solbygg, Kristiansand (1946–48), erbaut von Thilo Schoder; Foto: Bjoertvedt, Thilo Schoder 02, CC BY-SA 3.0

Ehemalige Privatklinik Dr. Schäfer in Gera, erbaut von Thilo Schoder; Foto: Steffen Löwe, Gera Privatklinik Schäfer, CC BY-SA 3.0

Siedlung Altensteiner Straße 16–28a in Ruhla (1927–28), erbaut von Thilo Schoder; Foto: Metilsteiner, WAK RUHLA BAUHAUS, CC BY 3.0

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