Hermine Luise (Lou) Berkenkamp wurde 1901 geboren und war ab 1920 Studentin am Bauhaus in Weimar – bei Johannes Itten, Paul Klee und Georg Muche. Nach dem Vorkurs wechselte sie in die Werkstatt für Wandmalerei. Ein Jahr später heiratete sie ihren Kommilitonen Hinnerk Scheper, stellte das Studium am Bauhaus ein und konzentrierte sich neben der freischaffenden Malerei auf die Arbeit ihres Mannes. Dieser wurde 1925 als Meister der Wandmalerei ans Bauhaus in Dessau berufen, wohin die Schepers schließlich umzogen. 1923 kam Sohn Jan zur Welt, 1926 Tochter Britta, 1938 folgte Sohn Dirk. Zwischen 1926 und 1928 arbeitete Lou Scheper-Berkenkamp an der Bauhausbühne unter Oskar Schlemmer mit. In den Jahren von 1927 bis 1929 beteiligte sie sich zudem an Gemeinschaftsausstellungen des Bauhaus.
Im Sommer des Jahres 1929 bekam Hinnerk Scheper den Auftrag bis August 1930 sowie von Juni bis September 1931 in Moskau eine „Beratungsstelle für Farbe in der Architektur und im Stadtbild“ zu etablieren. Seine Frau erarbeitete in dieser Zeit gemeinsam mit ihm Farbpläne und schrieb Beiträge für die deutschsprachige Wochenzeitschrift „Moskauer Rundschau“. 1931 kehrten die Schepers nach Dessau zurück und zogen dann mit dem Bauhaus nach Berlin um. Ab 1933 arbeitete Lou Scheper-Berkenkamp als freie Malerin und erfand Bildgeschichten. Ihre ersten Kinderbücher wurden 1948 veröffentlicht. 1951 rief sie gemeinsam mit anderen Künstlern die Künstlervereinigung „Der Ring“ in Berlin ins Leben. Neben vielen Ausstellungsbeteiligungen in der BRD sowie hin und wieder im Ausland war Lou Scheper-Berkenkamp bis 1970 im Berufsverband Bildender Künstler engagiert. Zwischen 1956 und 1969 war sie mitverantwortlich für die Große Berliner Kunstausstellung. Nach dem Tod von Hinnerk Scheper im Februar 1957 übernahm sie außerdem die Aufgaben ihres verstorbenen Ehemannes im Bereich Farbgestaltung in Berlin. Zu ihren Projekten zählten unter anderem die Farbgestaltung der Berliner Philharmonie von Hans Scharoun, des Ägyptischen Museums und mehrerer Gebäude von Walter Gropius. Bis zu ihrem Tod am 11. April 1976 war sie mit den Farbkonzepten für die Berliner Staatsbibliothek (Hans Scharoun) beschäftigt.
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