Die französische Hauptstadt an der Seine wird jährlich von zahlreichen Touristen bereist, die die vielen Sehenswürdigkeiten der Stadt besichtigen wollen. Doch Paris hat neben eindrucksvollen Bauwerken auch eine Vielzahl an Naturschauplätzen zu bieten. Um diese noch weiter in die Innenstadt zu holen und eine klima- und umweltfreundliche Atmosphäre zu schaffen, wurde im Jahr 2016 die Initiative „Objective: 100 hectares“ ins Leben gerufen. Diese verfolgt das Ziel, bis Ende 2020 100 Hektar Gebäudefläche zu begrünen.
Das Projekt startete vor vier Jahren mit 33 Pariser Unternehmen, die sich mit ihrer Unterschrift dazu verpflichteten, zusammen mit der Pariser Stadtverwaltung Maßnahmen für urbane Landwirtschaft und neue Grünflächen zu entwickeln. Dächer, Fassaden und Mauern sollten so ökologisch nachhaltig umgestaltet und mit Gemüse- und Obstpflanzen, Kräutern sowie bienenfreundlichem Grün angereichert werden – für mehr Biodiversität in der Stadt. Mit den Jahren schlossen sich immer mehr Partner dem Projekt an und es entstand die ökologische Kampagne „Parisculteurs“. 32 multidisziplinäre Teams wurden ausgewählt, weitere Ideen für die Stadtbegrünung zu entwickeln – finanziell unterstützt werden sie dabei von den Mitgliedern von „Objective: 100 hectares“. Einige der Teams fokussierten sich auf ungenutzte Innenräume, wie das französische Startup-Unternehmen Cycloponic. Sie riefen das „Urban-Farming-Project“ ins Leben und bauen in einer leerstehenden Garage verschiedene Pilz- und Salatarten an. Das freigegebene CO2 der Pilze wird dabei von den anderen Sprossen gebunden und Bioabfälle werden kompostiert. Mittlerweile verwandelt Cycloponic ganze Parkhäuser in Bio-Plantagen, deren Ertrag lokal vertrieben wird. Auch der Straßenverkehr wurde zum Teil bereits eingeschränkt, sodass auf dem Place de la Nation Autos den neuen Blumenwiesen weichen mussten. Am Vorplatz des Rathauses und hinter der alten Oper sollen darüber hinaus Stadtwälder entstehen, die zum Spazierengehen einladen. Bei der Bewirtschaftung der neuen urbanen Grünflächen hilft eine Schafherde.
Die Verwandlung der Stadt bringt einige Vorteile mit sich: Neben frischem Obst- und Gemüse profitieren Einheimische von einer besseren Luftqualität und einer angenehmeren Klimatisierung. Auch das Stadtbild wird deutlich ansehnlicher und die städtische Artenvielfalt nimmt kontinuierlich zu.
Zusätzlich sind ein 50 Hektar großer Park rund um den Eiffelturm sowie 10.000 neue Bäume in der Fußgängerzone in Paris geplant. Dieses Projekt soll spätestens bis 2024 fertiggestellt werden, denn dann begrüßt die französische Hauptstadt zahlreiche Gäste zu den Olympischen Spielen. Die Bürgermeisterin von Paris, Anna Hidalgo, verfolgt zudem das ehrgeizige Ziel, Paris bis 2050 CO2-neutral zu gestalten.
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