Bureo – Ein nachhaltiges Skateboard

Das ausgefallene Design eines Minnow – Skateboards von Bureo – die Imitation von Schuppen und einem Fischschwanz – täuscht fast über seine ernste Mission hinweg. Den Kern jedes Minnows bilden ca. 2,8 Quadratmeter recycelte Fischernetze. Diese hätten ansonsten möglicherweise zu den vielen Tonnen Plastikmüll gehört, die unsere Meere verschmutzen.

Gegründet wurde Bureo von Kevin Ahearn, Ben Kneppers und David Stover. Ihr Ziel war es nicht, ein Unternehmen für Skateboards aufzubauen, das zufälligerweise auch nachhaltig ist. Ihr Hauptziel war es ein nachhaltiges Unternehmen zu schaffen. Die Entscheidung, Skateboards herzustellen, kam erst später.

Uns war bewusst, dass wir ein Produkt aus ausrangierten Materialien fertigen mussten, um ein nachhaltiges Geschäftsmodell zu entwickeln. Und wir wussten, dass es im Meer eine Fülle von potenziell geeigneten Materialien gibt“, so Stover.

Jährlich belasten ca. 5 bis 13 Millionen Tonnen Plastik zusätzlich die Meere. Schätzungen zufolge handelt es sich bei 10 Prozent dieser Abfälle um herrenlose Fischereiausrüstung. Kneppers hatte bereits Erfahrungen in Chile gemacht. Er wusste, dass es in dem Land zwar unzählige ausrangierte Fischernetze gab, aber bisher noch keine Recyclinglösung gefunden wurde. Zuerst wurden in den Vereinigten Staaten die Voraussetzungen dafür geschaffen, die Netze zu geeignetem Rohmaterial für Skateboards zu verarbeiten. Im Anschluss verlegte Bureo den End-to-End-Fertigungsprozess – vom Recycling über die Weiterverarbeitung bis hin zur Herstellung der Skateboards – nach Chile.

Die Ergebnisse ließen nicht lange auf sich warten. 2013 sammelte Bureo bereits zwei bis drei Tonnen Fischernetze. 2014 stieg dieser Wert auf sieben Tonnen – und das Unternehmen geht davon aus, dass 2015 ein Vielfaches des Vorjahreswerts erreicht wird.

Dieser Teil unserer Tätigkeit ist nicht innovativ – Recycling gibt es seit Jahrzehnten“, erläutert Ben. „Wir können jedoch über das bloße Recycling hinausgehen und in unseren Gemeinschaften einen positiven Nettoeffekt bewirken.“

Im Fall von Bureo führte dies zu einer Partnerschaft mit chilenischen Fischern und Fischereigemeinschaften. Für das Sammeln der Netze erhalten die Fischer einen Stundenlohn. Zum Recycling angelieferte Netze werden nach Gewicht bezahlt. Größere gewerbliche Fischereibetriebe leiten das Geld, das sie von Bureo für ihre Netze erhalten, an Stiftungen weiter, die lokale Fischergemeinden unterstützen.

Kneppers wendet sich an zukünftige Unternehmer und andere Firmen. Er betont, die Botschaft von Bureo sei einfach: „Wir wissen, dass wir diese Probleme nicht alleine lösen können. Man ist dann am besten, wenn man daran arbeitet, etwas zu verbessern, das man leidenschaftlich liebt. In unserem Fall war das unsere persönliche Beziehung zum Meer. Durch unsere gemeinsame Leidenschaft können wir die globalen Probleme wirklich angehen. Unser Ziel ist es, zu diesem Wandel beizutragen.“

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