Vom Rendering zur Wirklichkeit: der Weg zur Realisierung eines neuen globalen Hauptsitzes

Worauf genau kommt es bei der Planung von Bürogebäuden an?

Wie begegnet man einer solchen Aufgabe verantwortungsvoll?

Wie soll das Endergebnis aussehen?

Es gibt unendlich viele Fragen wie diese. Wenn man mit dem Umbau eines Büros oder gar mit einem Neubau beginnt, ist erst einmal alles wichtig. Beim Entwurfskonzept und Raumprogramm, aber auch bei der Auswahl von Konstruktions- und Ausbaumaterialien spielen so viele verschiedene Variablen eine Rolle.

Als 2016 der Startschuss für die Planung unseres neuen Interface-Hauptsitzes fiel, mussten wir beispielsweise folgende Aspekte berücksichtigen: die Lage des Gebäudes, die Gebäudegestaltung, die Nachhaltigkeit, das Wohlbefinden der Mitarbeiter, die das Gebäude nutzen … mit anderen Worten: es gab sehr viele Faktoren zu berücksichtigen.

Der neue globale Hauptsitz von Interface – Worte in Taten umsetzen

Es war von Anfang an klar, dass wir viele Erwartungen zu erfüllen hatten. Ebenso mussten wir akzeptieren, dass wir als Unternehmen unsere Werte zwar in vielerlei Hinsicht lebten, doch dass die von uns selbst genutzten Räumlichkeiten dies nicht immer vollständig widerspiegelten. Unser neues Hauptquartier bot – insbesondere in Atlanta – die gute Gelegenheit, dieses Ungleichgewicht zu beseitigen.

Grundlegende Fakten:

  • viergeschossiges, ca. 4200 m² großes Bürogebäude – komplett umgebaut für Interface
  • Lage: Midtown von Atlanta, Georgia – im Herzen der Stadt
  • situiert direkt an Bahn- und Bushaltestellen der MARTA (Metropolitan Atlanta Rapid Transit Authority) – gute Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel

Das Projekt ermöglichte es uns, Planungsprozesse aus der Sicht unserer Kunden zu verstehen und offen über die damit verbundenen Herausforderungen und gewonnenen Erkenntnisse zu berichten.

Was wollten wir erreichen?

Nun, eine ganze Menge. Bei Interface gibt es viele ambitionierte Leute, und ebenso ambitioniert waren dann auch unsere Ziele für den neuen Hauptsitz. Wir werden noch genauer über die bauliche Umsetzung und das Arbeiten im neuen Hauptsitz berichten, doch zuvor wollen wir Ihnen eine kurze Übersicht der Funktionen präsentieren, die das Gebäude erfüllt.

Stärkung unserer Kultur

Allein in Atlanta waren die Mitarbeiter von Interface auf sechs verschiedene Standorte und Bürotypen verteilt. Indem wir die meisten von ihnen unter einem Dach zusammenbrachten, wollten wir das Zugehörigkeitsgefühl stärken und eine einheitlichere Unternehmenskultur schaffen. Zudem wollten wir für mehr Flexibilität sorgen und den Mitarbeitern mehr Auswahlmöglichkeiten bieten, wie und wo sie im Büro arbeiten. Wie dies dann in der Realität aussehen wird und welche Art von Kultur dadurch entsteht, bleibt abzuwarten.

Präsentation des Bodens

Der neue Hauptsitz sollte nicht nur seinen Zweck als lebendiges, anpassungsfähiges Büro erfüllen, sondern zugleich von allen Ebenen unserer Designphilosophie erzählen. Folglich ist das gesamte Gebäude als Showroom konzipiert, mit dem wir unseren Kunden und Partnern aufzeigen können, wie wir unsere Ansätze in die Praxis umsetzen. Der Fußboden spielt hierbei eine Hauptrolle.

Integration von Biophilic Design

Als große Verfechter der Vorteile von Biophilic Design wollten wir die Biophilie zum festen Bestandteil des Gebäudes machen. In der Zusammenarbeit mit Biophilic-Design-Experten ließen wir uns auf offensichtliche und nicht-offensichtliche Weise von der Natur inspirieren, um wirklich einzigartige Räume zu schaffen, die sich auf das Wohlbefinden der Mitarbeiter konzentrieren.

Vom Rendering zur Wirklichkeit: Foto eines Interface-Mitarbeiters vom neuen Hauptsitz.

Unterstützung unserer Nachhaltigkeitsziele

Nachhaltigkeit ist das Rückgrat unseres Unternehmens, und so sollte das neue Gebäude sicherstellen, dass Mission Zero und Climate Take Back tatsächlich im Mittelpunkt stehen. Wir minimierten den Kohlenstoff- und Wasserverbrauch sowie die Abfallmengen während des Bauprozesses. Zudem setzten wir Verfahren ein, mit denen es möglich wird, das Abfallaufkommen auch nach Bezug des Gebäudes so gering wie möglich zu halten.

Einhaltung von LEED- und WELL-Standards

Mit dem neuen Hauptsitz wollen wir sowohl eine WELL- als auch eine LEED-Zertifizierung erreichen. Konkret streben wir die Zertifizierungen WELLv1 Gold und LEEDv4 Platin an, die zusammen alle Aspekte des ökologischen Bauens und des Mitarbeiterwohlbefindens abdecken. In diesem Zusammenhang stellten wir uns einige wesentliche Fragen: Wie gut funktionieren diese unterschiedlichen Normen zusammen? Und wie gelingt es mit Unterstützung eines erfahrenen Partners (wie wir ihn mit JLL hatten), die jeweiligen Zertifizierungsprozesse erfolgreich zu durchlaufen?

Letztlich soll unser neuer globaler Hauptsitz widerspiegeln, wer Interface als Unternehmen ist: wo wir herkommen, wo wir heute stehen und wo wir hin wollen. Es war ein langer Weg, auf dem wir viele Erkenntnisse gewinnen konnten – diese wollen wir nun mit Ihnen teilen. Wir freuen uns auf den Austausch mit Ihnen und auf Ihre Fragen zu unserem Planungs- und Bauprozess. Arbeiten Sie an ähnlichen Bauvorhaben? Welche Erkenntnisse und Erfahrungen konnten Sie dabei sammeln? Nutzen Sie die Möglichkeit, hier Ihre Kommentare abzugeben, oder folgen Sie den Social-Media-Kanälen von Interface, um sich über die weitere Entwicklung dieses Projekts zu informieren.

Mehr über den Planungsprozess und die damit verbundenen Herausforderungen erfahren Sie auch in diesem NeoConversations-Interview mit Chip DeGrace von Interface und Joe Connell von Perkins + Will, die bei der Konzeption und Umsetzung unseres neuen Hauptsitzes mit uns zusammengearbeitet haben.

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