Die Gestaltung positiver Räume, in denen wir leben und arbeiten, erfordert einen vielschichtigen Ansatz. Dazu gehören Ästhetik, Funktionalität, nachhaltige Elemente und das Verstehen menschlichen Verhaltens. Es erfordert Mut, diese Aspekte in Einklang zu bringen.
In Co-Autorenschaft mit Oliver Heath, Architekt und Designer, veröffentlichen wir einen Leitfaden zu Biophilic Design, der Sie dabei unterstützen soll, Ihren Kunden die Vorteile einer Gestaltung aufzuzeigen, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt.
Der Leitfaden vermittelt:
- was Biophilic Design ist
- warum wir den Schwerpunkt auf diesen Human Centered Design-Ansatz legen sollten
- wie er auf unterschiedlichen Niveaus umzusetzen ist
- wer ihn bereits anwendet
- wo und wann Biophilic Design eingesetzt werden kann.
Zahlreiche Forschungsergebnisse unterstützen den Ethos des biophilen Designs bereits. Es liegt also an uns, Möglichkeiten für die kreative Implementierung der Prinzipien zu finden, sie finanziell einfacher zu machen und so die Verbreitung zu fördern.
Die folgende Zusammenfassung soll einen ersten Eindruck der Inhalte unseres Biophilic Design Guides liefern.
Was ist Biophilic Design eigentlich?
Biophilic Design bietet Richtlinien zur Gestaltung von Gebäuden und Räumen, die unsere angeborene Verbundenheit mit der Natur und ihren Prozessen fördern (Biophilie).
Warum ist es heutzutage relevant?
Das Schaffen von Räumen, die das Wohlbefinden steigern, ist ein wichtiges Gestaltungsziel. Warum? Weil mit der Urbanisierung auch der Stress wächst. Zufall? Wir glauben: nein.
Die wissenschaftlichen Hintergründe des Biophilic Design
We’ll Sie lernen u.a. folgende zentrale Theorien kennen:
- die „Prospect-Refuge“-Theorie[i]
- die Savannen-Hypothese[ii]
- die „Attention Restoration“-Theorie (Aufmerksamkeits-Wiederherstellungs-Theorie)[iii]
- die Theorie der ökologischen Wertigkeit[iv]
- die „Blue Space“-Theorie[v]
Wie überzeuge ich meine Kunden?
Wir stellen Architekten und Designern Argumente in Form von Forschungsergebnissen bereit, die Kunden einfach nicht ignorieren können. Ein Beispiel: Eine optimierte Beleuchtung mit Tageslicht in Schulen verbessert die Lerngeschwindigkeit um 20 bis 26%. Oder am Arbeitsplatz kann der Einsatz von lebenden Elementen oder Blick in die Natur das Wohlbefinden um 15%, die Produktivität um 9% und die Kreativität um 15% steigern.[i] Überzeugt?
Biophilic Design zahlt sich unabhängig vom Budget aus
Ein Grund, aus dem Biophilic Design bisher häufig nicht umgesetzt wird, ist dessen Ruf als teures Konzept. Um dieses Vorurteil zu entkräften, haben wir Möglichkeiten für biophiles Design für verschiedene Raumflächen und Kostenvorstellungen (von nicht vorhandenen bis hin zu sehr großzügigen Budgets) zusammengestellt, mithilfe der „14 Patterns of Biophilic Design“[i] von Terrapin Bright Green als Rahmenwerk.
Wir haben all diese Informationen in einer praktischen Tabelle zusammengefasst, die Ihnen einen schnellen Überblick verschafft, wenn Sie eine Option auswählen möchten.
Hier eine kleine Vorschau:
Wo und wie wird das Konzept schon umgesetzt?
Als Nächstes betrachten wir ein paar inspirierende Fallstudien aus der ganzen Welt, um unsere vorherigen Argumente zu illustrieren. Wir befassen uns mit jeweils zwei Projekten von Gasthäusern und Bürokomplexen, bei denen biophile Designelemente mit mittlerem bzw. hohem Kostenaufwand integriert wurden.
Wie sieht die Zukunft des menschenorientierten Designs aus?
Zu guter Letzt reflektieren wir, was die nächsten Schritte für die Entwicklung des Biophilic Designs sein könnten und wie Sie zu dessen Verbreitung beitragen können.
Wir hoffen, dass unser Biophilic Design Leitfaden Sie dazu inspirieren wird, einige der vorgestellten Design-Elemente in Ihrem nächsten Projekt zu berücksichtigen.
Viel Spaß beim Lesen!
Sie können hier den Biophilic Design Guide herunterladen oderr hier ein Video ansehen, in dem Oliver Heath den Leitfaden vorstellt.
References
1 Fromm, E. (1973). The Anatomy of Human Destructiveness, New York (Holt, Rinehart and Winston) 1973.
2 http://www.hse.gov.uk/statistics/causdis/stress/stress.pdf
3 Appleton, J. (1975) The Experience of Landscape
4 Orians, G.H. & J.H. Heerwagen (1992). Evolved Responses to Landscapes. In J.H. Barkow, L. Cosmides, & J. Tooby (Eds.), The Adapted Mind: Evolutionary Psychology and the Generation of Culture (555-579). New York, NY: Oxford University Press.
5 http://humanspaces.com/2016/01/21/the-attention-restoration-theory/
6 http://humanspaces.com/2015/12/23/ecological-valence-theory/
7 MathewWhiteaAmandaSmithaKellyHumphryesaSabinePahlaDeborahSnellingbMichaelDepledgec Blue space: The importance of water for preference, affect, and restorativeness ratings of natural and built scenes Journal of Environmental Psychology. Volume 30, Issue 4, December 2010, Pages 482-493
8 Human Spaces Report (2015) The Global Impact of Biophilic Design in the Workplace P19-30
9 https://www.terrapinbrightgreen.com/report/economics-of-biophilia/