SAWA Rotterdam: Das „gesündeste“ Gebäude der Niederlande

Mitten im Herzen des Lloyd-Quartiers in Rotterdam entsteht zurzeit das innovative und nachhaltige Wohngebäude SAWA, das mit einer Höhe von 50 Metern sowie seinen üppig grünen Terrassen einen eindrucksvollen architektonischen Blickfang darstellt. Errichtet wird das von Mei architects and planners entworfene Gebäude fast vollständig aus Brettsperrholz (Cross Laminated Timber), denn Bauherren und Architekten möchten mit diesem spannenden Projekt beim Erreichen der Klimaziele der Stadt Rotterdam sowie der UN-Nachhaltigkeitsziele maßgeblich unterstützen. Gleichzeitig soll das Bauwerk einen großen Mehrwert für das Viertel und die Bewohner der quirligen Hafenstadt bieten.

Revolutionäres und nachhaltiges Konzept

Bei der Form des Gebäudes ließen sich die Architekten von den grünen Reisfeldern in Indonesien inspirieren, die meist terrassenförmig angelegt sind und auf indonesisch „Sawa“ heißen. Auf diese Weise entstand der Name dieses einzigartigen Wohngebäudes, dessen Besonderheit unter anderem in seiner Bauweise liegt. Durch die Verwendung von Holz als Hauptbaumaterial – auch für die Haupttragkonstruktion – kann der Einsatz von Beton auf ein Minimum reduziert werden. Darüber hinaus bietet Holz zahlreiche Vorteile: Der nachhaltige Baustoff bindet CO2 und reduziert Emissionen so um ein Vielfaches. Zugleich ist Holz im Vergleich zu Beton deutlich leichter, haltbarer, gemäß dem Prinzip der Zirkularität wiederverwendbar und schneller verbaut, während der nachwachsende Rohstoff zugleich den Wohnkomfort der Bewohner erhöht. In den Wohnungen sowie auf den Galerien und Balkonen soll das Holz daher zum Großteil sichtbar bleiben. Das verwendete Holz stammt aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern, die übrigen Materialien sind so weit wie möglich biobasiert und besitzen einen Materialpass. Außerdem ist das Gebäude mit Querlüftungen sowie temperatur- und CO2-gesteuerten Lüftungsventilen in der Fassade ausgestattet.

Energieneutral auf allen Ebenen

Durch den Einsatz von Photovoltaik-Paneelen auf den Dächern in Kombination mit nachhaltiger Fernwärme und weiteren nachhaltigen Maßnahmen ist SAWA als Gebäude energieneutral – und das nicht nur während des Bauprozesses, sondern auch nach Realisierung. Nach der Fertigstellung erzeugt das Wohngebäude selbst die Energie, die es benötigt. Dabei versorgen die Sonnenkollektoren auf dem Dach den Aufzug, die Beleuchtung in den Galerien sowie die Elektroautos und -fahrräder. 

Das SAWA in Rotterdamm erinnert mit seinen grünen Terrassen an die Reisfelder in Indonesien. © Mei architects and planners

Großzügig gestaltete Terrassen fördern die Gemeinschaft. © Beeldenfabriek

Rund 100 Wohnungen mit Flächen zwischen 50 und 100 Quadratmetern bieten bestes Wohlfühlambiente. © Beeldenfabriek

50 Meter soll das SAWA in Rotterdam nach Fertigstellung in die Höhe ragen. © Mei architects and planners

Wohnraum zum Wohlfühlen – für Mensch und Tier

Insgesamt soll das nachhaltige Gebäude rund 100 Wohnungen beherbergen und somit für alle Einkommensgruppen passenden Wohnraum bieten. Im Sockel des Gebäudes werden sich zudem verschiedene Einrichtungen befinden, die die Gemeinschaft fördern, während das Deck als grünes Bindeglied zwischen dem Gebäude und den umliegenden Grünflächen fungiert. In Zusammenarbeit mit Stadtökologen und Biologen wurde SAWA darüber hinaus so gestaltet, dass die Natur in allen Bereichen mit einbezogen wird, wie beispielsweise in Form von festen Blumen- und Pflanzgefäßen auf den Terrassen und Balkonen. Die Bepflanzung sorgt zudem nicht nur für mehr Grün, sondern bietet zugleich Nahrung für die unterschiedlichen Tierarten, die hier neuen Lebensraum finden. Für Vögel und Insekten werden zusätzlich Nistkästen am Gebäude angebracht, die einen sicheren Unterschlupf bereitstellen. Auf diese Weise knüpft SAWA an die bestehenden ökologischen Strukturen in der Stadt an und erhöht die Biodiversität von Rotterdam.

Kreislaufwirtschaft auch bei Interface

Auch Interface ist es wichtig, den CO2-Fußabdruck von Baumaterialien zu reduzieren und setzt auf Kreislaufwirtschaft. Dabei achten wir besonders darauf, den Abfall auf ein Minimum zu reduzieren, erdölbasierte Primärstoffe gegen biobasierte und recycelte Materialien zu ersetzen, die Nutzungsdauer unserer Produkte zu verlängern sowie den Rücknahmeprozess auf Wiederverwendung (ReUse) auszurichten. Heute bestehen unsere textilen Bodenbeläge bereits aus durchschnittlich 88 % biobasierten und recycelten Materialien. Zudem gehen dank unseres Rücknahmeprogramms ReEntry® weltweit 70 % der gebrauchten und zurückgenommen Teppichfliesen in Reuse- oder Recyclingprozesse.

 

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