Die dänische Insel Læsø ist bekannt für ihre mit Seegras gedeckten Häuser, von denen heute noch 19 erhalten sind – 11 von ihnen stehen sogar unter Denkmalschutz. An einigen Stellen sind die Dächer mehrere Meter dick und reichen teilweise fast bis auf den Boden, was den Häusern ihr typisch märchenhaftes Aussehen verleiht. Im Mittelalter war Seegras auf der Insel in großen Mengen frei verfügbar und musste nur aus dem Meer geschöpft werden. Zudem hat das natürliche Material viele Vorteile: es isoliert, ist atmungsaktiv, es verrottet nicht, es ist feuerhemmend und CO2-neutral.
Die Architekturtechnologin Kathryn Larsen ließ sich von dieser traditionellen Methode inspirieren und entwickelte Seegraspaneele, die für die heutige Bauindustrie nutzbar wären. Die Platten sollen zukünftig als Dach- oder Fassadendämmung dienen und so eine nachhaltige Alternative zu herkömmlichem Dämmmaterial bieten. Um diese zu prüfen, errichtete Larsen auf dem Dach der Kopenhagen School of Design and Technology (KEA) eine Teststation, die mindestens ein Jahr lang den Einfluss von Wind und Feuchtigkeit messen sollte. Nach ca. 8 Monaten waren die Paneele beinahe unbeschädigt und das Algenwachstum hatte begonnen. Da das Seegras einen guten Nährboden für Pflanzen bietet, eignen sich die Paneele auch optimal für die Schaffung von Gründächern. Außerdem können sie zerlegt und entweder an anderer Stelle wiederverwendet oder recycelt werden.
Um auch der Öffentlichkeit ihre Idee zu präsentieren, entwarf Kathryn Larsen im Anschluss an die erfolgreiche Testphase einen Pavillon mit ihrem neuen Prototyp. Besucher konnten dadurch das natürliche Dämmmaterial mit allen Sinnen erleben und sich von seinen Vorteilen überzeugen.
Mit CQuest™Bio setzt auch Interface auf biobasierte und recycelte Materialien. Außerdem ist die Rückenkonstruktion vollständig PVC- und bitumenfreie und trägt zu einer maßgeblichen Reduzierung des CO2-Fußabdrucks bei.
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