Sustainability Unravelled – Science Based Targets: Was bedeuten sie wirklich?

Wenn es um den Klimawandel geht, müssen wir unbedingt ein Gleichgewicht zwischen gemachten Zusagen und nachgewiesenen Fortschritten herstellen. Eine Redewendung besagt, dass man nicht managen kann, was man nicht messen kann. Doch manchmal kann die Art und Weise, wie wir Dinge wie die Reduzierung von Treibhausgasen messen, und die Sprache, die wir verwenden, um sie zu beschreiben, sehr komplex erscheinen.

Wissenschaftlich fundierte Ziele sollen ein Weg sein, um Klimaversprechen in klare Maßnahmen umzusetzen. Was sind sie also und warum sind sie wichtig?

Lassen Sie uns zunächst einen Blick auf die allgemeine Klimakrise und ihre Auswirkungen auf die Unternehmen werfen.

Treibhausgase aufschlüsseln

Treibhausgasemissionen und insbesondere die Verbrennung fossiler Brennstoffe, die den Kohlendioxidgehalt erhöhen, gelten als Hauptursache der globalen Erwärmung.

Während der kohlenstoffverursachende Verkehr oder auch die fleischbasierte Ernährung oft kontrovers diskutiert werden, ist die Bauindustrie tatsächlich für etwa 40 % der jährlichen weltweiten Emissionen verantwortlich.

Es ist von entscheidender Bedeutung, dass sich Unternehmen Ziele zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen setzen, die mit den Zielen des Pariser Abkommens übereinstimmen, um den Planeten auf einer sichereren Temperatur zu halten. Aufgrund der weiten Verbreitung fossiler Brennstoffe in der modernen Gesellschaft kann es für Unternehmen jedoch schwierig sein, sich ein vollständiges Bild davon zu machen, woher ihre Emissionen tatsächlich stammen.

Um die Dinge ins rechte Licht zu rücken, hat das Greenhouse Gas (GHG) Protocol die Treibhausgasemissionen in drei Kategorien unterteilt, um den CO2-Fußabdruck eines Unternehmens zu messen. Diese sind:

  • Scope 1 – Direkte Emissionen wie z.B. Energie in Produktionsstätten und Mietflächen (Büro- und Ausstellungsräume) sowie Treibstoffverbrauch von Firmenwagen.
  • Scope 2 – Indirekte Emissionen aus Strom, der an anderen Stellen erzeugt, aber in eigenen Produktionsstätten verwendet wird.
  • Scope 3 – Indirekte Emissionen hinsichtlich der Lieferkette für Produkte, auf die man nur begrenzt Einfluss hat, einschließlich Geschäftsreisen. Nach der Definition des GHG-Protocol sind Scope 3 Emissionen „alle indirekten Emissionen (nicht in Scope 2 enthalten), die in der Wertschöpfungskette des berichtenden Unternehmens entstehen, einschließlich vor- und nachgelagerter Emissionen“. Dies umfasst alles, von den Emissionen, die für eingekaufte Teile und Materialien entstehen, bis hin zur Nutzung eines Produkts oder einer Dienstleistung durch den Endverbraucher.

Oft sind sich die Unternehmen nicht bewusst, dass ein Großteil ihrer Umweltauswirkungen außerhalb ihres Betriebs und innerhalb ihrer Lieferkette entsteht. Daher ist das Verständnis und die Verfolgung aller Emissionsarten von entscheidender Bedeutung für die Festlegung realistischer Emissionsreduktionsziele, die mit der Wissenschaft im Einklang stehen.

Zu wissen, welche Auswirkungen sie haben und wo sie auftreten, ist für Unternehmen entscheidend, um sie in Angriff zu nehmen.

Entmystifizierung der Daten

Wissenschaftlich fundierte Ziele sollen den Unternehmen einen Weg zur Verringerung der Treibhausgasemissionen aufzeigen und so dazu beitragen, die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels zu verhindern und das Unternehmenswachstum zu fördern.

Ziele gelten als „wissenschaftlich fundiert“, wenn sie mit dem übereinstimmen, was die neueste Klimawissenschaft als notwendig erachtet, um die Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen – also die Begrenzung der globalen Erwärmung auf deutlich unter 2°C über dem vorindustriellen Niveau und idealerweise die Fortsetzung der Bemühungen zur Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5°C.

Wissenschaftlich abgesicherte Ziele helfen Unternehmen, einen klaren Fahrplan für ihren Weg zur Nachhaltigkeit zu entwickeln. Die Festlegung dieser Ziele hat jedoch noch weitere geschäftliche Vorteile: Sie sichern Wachstum für die Zukunft, fördern Innovation, sorgen für Widerstandsfähigkeit und demonstrieren den zunehmend umweltbewussten Kunden eine solide grüne Glaubwürdigkeit.

Der Weg in die Zukunft

Unternehmen sollten sicherstellen, dass ihre Reduktionsverpflichtungen mit dem Pariser Abkommen vereinbar sind.

Hier kommt die Science Based Targets initiative (SBTi) ins Spiel. Die SBTi ist eine Partnerschaft zwischen dem Carbon Disclosure Project (CDP), dem Global Compact der Vereinten Nationen (UNGC), dem World Resources Institute (WRI) und dem World Wildlife Fund for Nature (WWF). Sie zielt darauf ab, das Engagement von Unternehmen für die Reduzierung von Treibhausgasemissionen zu fördern und Unternehmen auszuzeichnen, die in diesem Bereich führend sind.

Während jede Organisation Ziele zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen aufstellen kann, bietet die SBTi eine Bewertung durch Dritte sowie die Bestätigung, dass die Bemühungen eines Unternehmens ehrgeizig genug sind, um die globale Erwärmung auf deutlich unter 2°C zu begrenzen, und dass es seine Bemühungen fortsetzt, die Erderwärmung auf 1,5°C zu begrenzen.

Einen umfassenderen Eindruck von der SBTi-Bewegung vermittelt der jüngste Fortschrittsbericht (Mai 2022).

Ein gemeinsames Ziel

Wir bei Interface werden von unserer Mission, den Klimawandel umzukehren, angetrieben und haben einen geradlinigen Ansatz zur Umsetzung unserer eigenen wissenschaftlich fundierten Ziele gewählt.

Wir haben uns verpflichtet, unsere direkten Emissionen nach Scope 1 und Scope 2 um 50 %, sowie unsere indirekten Emissionen nach Scope 3 aus eingekauften Waren und Dienstleistungen um 50 % und die Emissionen aus Geschäftsreisen und dem Pendeln der Mitarbeitenden um 30 % zu verringern – jeweils ausgehend vom Stand im Jahr 2019. Darüber hinaus wollen wir bis zum Jahr 2040 ein CO2-negatives Unternehmen werden.

Durch die Zusammenarbeit mit SBTi und die wissenschaftliche Bestätigung unserer Emissionsreduktionsziele wissen wir, dass wir auf dem richtigen Weg sind, um die globalen Temperaturen auf dem erforderlichen Niveau zu halten. Und wir ermutigen andere Unternehmen der Baubranche, sich uns auf diesem Weg anzuschließen. Denn wir müssen die globale Erwärmung als Gemeinschaft umkehren. Nur gemeinsam mit anderen Organisationen, Regierungen und Unternehmen, die ihre eigenen Emissiosnreduktionsziele erklären, können wir ein lebensfähiges Klima schaffen.

Haben Sie oder Ihre Zulieferer wissenschaftsbasierte Ziele? Wir würden uns freuen, von Ihnen zu hören.

Erfahren Sie mehr darüber, wie wir nachhaltige Lösungen umsetzen.

 

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